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Grenzschutz und Terrorgefahr treiben EU-Bürger am meisten um

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Deutschland,

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird von den Menschen im Osten Europas als sehr grosse Bedrohung wahrgenommen. Blickt man auf die gesamte EU, steht jedoch eine andere Sorge an erster Stelle.

Xi Jinping, Präsident von China, empfing im März Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft aus den USA. Neun Prozent der US-Bürger sehen China als wertvollsten Verbündeten der USA. (Archivfoto)
Xi Jinping, Präsident von China, empfing im März Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft aus den USA. Neun Prozent der US-Bürger sehen China als wertvollsten Verbündeten der USA. (Archivfoto) - Shen Hong/XinHua/dpa

Irreguläre Migration und Terrorgefahr treiben die Menschen in der Europäischen Union aktuell stärker um als andere potenzielle Bedrohungen für den Frieden. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung in den 27 Mitgliedstaaten. Dabei sind regionale Unterschiede erkennbar. Den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nimmt die Bevölkerung in den EU-Staaten auch als eine grosse Bedrohung wahr.

Auf die Frage «Was ist heute die grösste Bedrohung für den Frieden in Europa?» gaben demnach etwa 25 Prozent der über 26.000 Teilnehmer der Befragung an, nicht funktionierender Grenzschutz treibe sie mehr um als alles andere. 21 Prozent der Menschen in der EU nehmen demnach terroristische Angriffe als grösste Bedrohung wahr, 19 Prozent grosse Cyberattacken. Ein Angriff durch eine fremde Macht wird den Angaben zufolge von 18 Prozent der befragten EU-Bewohner als grösste Bedrohung empfunden. 17 Prozent von ihnen entschieden sich für die Antwortvariante «Organisiertes Verbrechen».

Teilnehmer aus Deutschland sorgen sich besonders um Terrorrisiko

Dass die in Deutschland beheimateten Teilnehmer der Umfrage das Terrorrisiko zu 23 Prozent als grösste Bedrohung für den Frieden in Europa wahrnehmen, mag auch mit dem Zeitpunkt der Befragung im vergangenen September zusammenhängen. Die Erinnerungen an den Terroranschlag in Solingen waren da noch sehr frisch. Am 23. August soll der Syrer Issa Al H. in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet haben. Mehr als 24 Stunden später wurde er festgenommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert.

Mangelnde Grenzsicherung, eine Unterwanderung durch das organisierte Verbrechen und einen militärischen Angriff halten der Befragung zufolge jeweils 21 Prozent der Menschen in Deutschland mit Blick auf den Frieden in Europa für die grösste Gefahr. 14 Prozent verorten die grösste Bedrohung im Cyberraum.

Polen halten Angriffskrieg für grösste Bedrohung

In Polen, das eine Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine hat, ist dagegen die Angst vor einem Krieg das, was die Menschen besonders beschäftigt. Laut Umfrage halten 29 Prozent der Polen die Gefahr eines militärischen Angriffs für die grösste Bedrohung für den Frieden in Europa. Im vom Kriegsschauplatz weiter entfernten Spanien sagen dies dagegen lediglich 16 Prozent der Befragten.

Zehn Prozent der Deutschen sehen China als wichtigsten Verbündeten

Laut Umfrage hielten im September – und damit vor der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten – 54 Prozent der deutschen Bevölkerung die USA für den wertvollsten Verbündeten der EU. Dieser Wert liegt etwas über dem EU-weiten Durchschnitt von 51 Prozent. In Polen ist der Anteil derjenigen, die den USA diese Rolle zuweisen, mit 65 Prozent besonders hoch, in Belgien mit 43 Prozent deutlich niedriger.

Unter den Bürgerinnen und Bürgern der USA ist der Europa-Enthusiasmus nicht ganz so gross wie umgekehrt. Auf die Frage, wer wohl der wertvollste Verbündete der USA sei, nannten nach Angaben der Bertelsmann Stiftung 27 Prozent der rund 2.500 Teilnehmer der Befragung Grossbritannien, gefolgt von der Europäischen Union mit 25 Prozent. 13 Prozent der Menschen in den USA halten Kanada für den bedeutendsten Partner, 12 Prozent Israel.

Jeweils jeder Zehnte Bewohner Deutschlands und der EU insgesamt bezeichnet China als wertvollsten Verbündeten. Der Westen wirft China vor, Russland mit Gütern zu versorgen, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können und so die russische Kriegswirtschaft zu unterstützen.

Die Bundesregierung hatte im Sommer 2023 erstmals eine umfassende China-Strategie beschlossen. Darin wird das von der kommunistischen Führung mit harter Hand regierte Land als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale definiert. Kern der Strategie ist es, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern, um ein böses Erwachen wie nach dem russischen Angriff auf die Ukraine bei der Kappung der Gaslieferungen zu vermeiden.

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