Grossbritannien erlebt wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Grossbritannien hat den wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Thermometer klettert an Neujahr stellenweise auf über 16 Grad.
Am Neujahrestag stieg die Temperatur stellenweise auf über 16 Grad, wie der staatliche Wetterdienst am Samstag mitteilte. Bislang hatte der Neujahrs-Temperaturrekord bei 15,6 Grad im Jahr 1916 gelegen. Bereits an Silvester war mit 15,3 Grad ein neuer Wärmerekord im Vereinigten Königreich gemessen worden.
Im Londoner St. James-Park kletterte das Thermometer am ersten Tag des neuen Jahres laut Wetterdienst auf 16,2 Grad. Damit wurde der bisherige, 1916 in Cornwall gemessene Wärmerekord von 15,6 Grad deutlich übertroffen.
Die höchste Temperatur an Silvester 2021 wurde mit 15,3 Grad im englischen Coningsby in der Grafschaft Lincolnshire gemessen. «Das heisst, dass es das wärmste Silvester ist, das jemals in Grossbritannien registriert wurde», hob die Wetterbehörde im Onlinedienst Twitter hervor. Der vorherige Rekord war am Silvestertag 2011 im walisischen Colwyn Bay gemessen worden. Damals war es dort 14,8 Grad warm.
Auch an anderen Orten Grossbritanniens war es dieses Silvester so warm wie noch nie zum Jahresabschluss. Das Londoner Somerset House musste auf Anordnung der Behörden seine Eislaufbahn schliessen, da die milden Temperaturen die Tragfähigkeit des Eises beeinträchtigten.
Die extrem hohen Temperaturen würden durch einen «Strom warmer, feuchter Luft von den kanarischen Inseln» verursacht, teilte der britische Wetterdienst mit. Aus dem Norden einströmende kältere Luft werde aber bereits Mitte der Woche für einen Temperatureinbruch sorgen.
Für das gesamte vergangene Jahr zog Mike Kenden vom Nationalen Klimainformationszentrum in einer Mitteilung des Wetterdienstes die Bilanz, dass es in Grossbritannien «leicht wärmer und leicht trockener als im Durchschnitt» gewesen sei. 2021 werde voraussichtlich auf die Liste der 20 wärmsten Jahre im Vereinigten Königreich seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1884 aufgenommen. «Unser Klima erwärmt sich», stellte der Experte fest.
In Deutschland war 2021 laut einer Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das elfte zu warme Jahr in Folge. Die Durchschnittstemperatur lag demnach mit 9,1 Grad Celsius um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Die Weltwetterorganisation (WMO) hatte Ende Oktober in einem vorläufigen Bericht mitgeteilt, dass die Jahre von 2015 bis 2021 aller Voraussicht nach die bislang heissesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen seien. Demnach wird 2021 voraussichtlich «nur» das fünft- bis siebtwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein, weil das Wettereignis La Niña zu Beginn des Jahres einen Kühleffekt hatte.