Grossbritannien: Riesenspinnen so gross wie Ratten breiten sich aus

Die Gerandete Wasserspinne galt in Grossbritannien als fast ausgestorben. Nun ist die Riesenspinne wieder auf dem Vormarsch.

Das Wichtigste in Kürze

In Grossbritannien galt die Gerandete Wasserspinne als beinahe ausgestorben.
Nach Schutzmassnahmen und organisierter Zucht ist sie nun wieder auf dem Vormarsch.
Die Spinne kann handgross werden, ist aber weder giftig noch gefährlich.

Die Gerandete Wasserspinne war in Grossbritannien fast ausgestorben, doch laut Naturschützern ist sie nun wieder auf dem Vormarsch. Die Spinnen, die so gross wie Ratten werden können, leben in Feucht- und Sumpfgebieten. Diese waren wegen der Industrialisierung beinahe verschwunden, was die Riesenspinne vom Aussterben bedrohte.

Die Art ist in Grossbritannien nach Bemühungen der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) wieder heimisch geworden. In jahrelanger Zusammenarbeit mit dem Zoo Chester ist es gelungen, die Gerandete Wasserspinne wieder in mehreren Gebieten des Landes anzusiedeln.

Waren beinahe ausgestorben

2010 war die Riesenspinne nur noch in drei Gebieten zu finden. Aus diesem Grund beschloss man im selben Jahr, die Gerandete Wasserspinne zu züchten. 2012 wilderte man dann die ersten gezüchteten Spinnen in Cantley Marshes, einem RSPB-Naturschutzgebiet, aus.

Zwei Kinder beobachten in Cantley Marshes ein Feuchtgebiet. - Screenshot / rspb.org.uk

Heute gibt es schätzungsweise wieder 10'000 brütende Weibchen im gesamten Vereinigten Königreich. Die RSPB geht davon aus, dass die Spinne in Norfolk und Suffolk ihr bestes Jahr haben wird. Dies, weil dort fast die Hälfte der brütenden Spinnenpopulation lebt.

Die Gerandete Wasserspinne sei eine der seltensten wirbellosen Tiere in Grossbritannien. Man sei beim RSPB stolz darauf, bei ihrer Wiederansiedlung eine Rolle gespielt zu haben. Dies liess Tim Strudwick, Leiter des Reservats in Norfolk, auf der RSPB-Webseite verlauten.

Hast du Angst vor Spinnen?

Die Gerandete Wasserspinne ist die grösste in Grossbritannien bekannte Spinnenart. Sie ist wichtig für die Artenvielfalt und das Ökosystem von Feuchtgebieten.

Sie kann die Grösse einer Männerhand erreichen und frisst alles, was sie fangen kann. Auf ihrem Speiseplan stehen Libellen, kleine Fische und Kaulquappen. Trotz ihrer Grösse kann die Spinne auch über Wasser laufen.

Wer sich nun aber vor der riesigen Spinne fürchtet, kann unbesorgt sein. Sie ist nicht giftig und zieht ihre sumpfigen Lebensräume im Freien den Innenräumen vor. Es ist also höchst unwahrscheinlich, sie in den Ferien plötzlich in einem Pub oder in einem Airbnb anzutreffen.