London warnt bei schweren Allergien vor Corona-Impfung

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Grossbritannien,

Zwei Geimpfte entwickelten nach einer Corona-Impfung in Grossbritannien allergische Reaktionen. Nun sollen Menschen mit einer «signifikanten» Allergiegeschichte vorsichtshalber erst einmal nicht geimpft werden.

Eine Krankenschwester verabreicht den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech im Guy's Hospital in London. Foto: Frank Augstein/AP POOL/PA Wire/dpa
Eine Krankenschwester verabreicht den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech im Guy's Hospital in London. Foto: Frank Augstein/AP POOL/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts von allergischen Reaktionen auf die Corona-Impfung bei zwei Geimpften haben die britischen Behörden Menschen aufgerufen, sich vorerst nicht impfen zu lassen.

Zwei Mitarbeiter des nationalen Gesundheitsdiensts NHS mit einer entsprechenden Vorgeschichte hätten eine allergische Reaktion gezeigt, nachdem sie die Dosis erhalten hatten, sagte NHS-Chef Stephen Powis am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss in London. «Beide erholen sich gut.» Grossbritannien hatte am Dienstag mit einer Massenimpfung begonnen.

Powis betonte, bei der Warnung handele es sich um eine reine Vorsichtsmassnahme, wie es bei neuen Impfstoffen üblich sei. Entwickelt haben das Mittel das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer.

Die zuständige Aufsichtsbehörde teilte mit, dass die Warnung für Menschen gelte, die in der Vergangenheit «signifikante» allergische Reaktionen - sogenannte anaphylaktische Schocks - auf Medikamente, Lebensmittel oder Impfstoffe gezeigt hätten. Gemeint sind zudem Menschen, die eine Adrenalin-Fertigspritze - einen Autoinjektor - bei sich tragen müssen - wie die beiden betroffenen NHS-Mitarbeiter. Als Konsequenz sollen alle Menschen, die eine Impfung erhalten soll, nun vor der Verabreichung nach Allergien gefragt werden. In einer Patienteninformation wird auf mögliche allergische Reaktionen hingewiesen. Mögliche Symptome seien juckender Hautausschlag, Atemnot und Schwellung des Gesichts oder der Zunge.

Ein Pfizer-Sprecher teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «In der zentralen klinischen Phase-3-Studie wurde dieser Impfstoff im Allgemeinen gut vertragen, ohne dass vom unabhängigen Datenüberwachungsausschuss ernsthafte Sicherheitsbedenken gemeldet wurden. An der Studie nahmen bisher mehr als 44 000 Teilnehmer teil, von denen mehr als 42 000 eine zweite Impfung erhalten haben.»

Grossbritannien hatte als erstes Land der Welt Biontech und Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt, das Mittel wird seit Dienstag flächendeckend eingesetzt. Am ersten Tag wurden mehrere Hundert Menschen geimpft, wie britische Medien berichteten.

Bei dem Biontech/Pfizer-Mittel alleine soll es nicht bleiben. «Wir erwarten voraussichtlich zur Jahresmitte (2021) ein Portfolio von drei oder vier Impfstoffen, die wir verwenden können», sagte der medizinische Regierungsberater Chris Whitty dem Ausschuss. So haben etwa der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca gemeinsam mit der Universität Oxford sowie die US-Firma Moderna Impfstoffe entwickelt.

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