Grossrazzia gegen mutmassliche Schleuserbande in Deutschland

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Deutschland,

Bei einer Grossrazzia in zwei deutschen Bundesländern wurden zwei Männer verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, 208 Personen in die EU eingeschleust zu haben.

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An der Grossrazzia in Berlin und Niedersachsen waren insgesamt 260 Einsatzkräfte beteiligt. (Symbolbild) - keystone

Grossrazzia in zwei deutschen Bundesländern: Bei Durchsuchungen in Berlin und Niedersachsen wegen mutmasslicher organisierter Schleuserkriminalität hat die Bundespolizei am Donnerstag zwei Männer verhaftet.

Der überwiegend irakischen Tätergruppe werden mindestens zwölf Schleusungsfahrten zwischen August 2022 und Juni 2023 vorgeworfen. Dabei sollen mindestens 208 Menschen vor allem syrischer Nationalität in die Europäische Union eingeschleust worden sein.

Ein Haftbefehl sei gegen den 23 Jahre alten Hauptbeschuldigten vollstreckt worden – die Beamten hätten den Mann in Garbsen bei Hannover angetroffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Donnerstag. Der 40 Jahre alte zweite Mann, gegen den ein österreichischer Haftbefehl vorgelegen habe, sei den Ermittlern in Lehrte ebenfalls nahe Hannover ins Netz gegangen.

Mit «ungeeigneten Fahrzeugen»

Die Razzia mit rund 260 Einsatzkräften der Bundespolizei begann am frühen Morgen in Berlin und im Grossraum Hannover. Neben Berlin und Hannover waren zeitgleich die Städte Celle, Garbsen, Hemmingen, Laatzen, Lehrte, Neustadt am Rübenberge und Peine betroffen. Insgesamt seien 14 Objekte durchsucht worden, davon 8 in Niedersachsen und 6 in Berlin.

Die mutmasslichen Täter sollen die Menschen «durchweg mit ungeeigneten Fahrzeugen» transportiert haben – auf der Ladefläche, ohne Pause und Verpflegung sowie bei grosser Hitze und in grosser Angst, wie der Sprecher sagte.

Umfangreiche Beweismittel beschlagnahmt

Es bestehe der Verdacht, dass die mutmasslichen Schleuser pro Person und Schleusungsfahrt 4000 bis 5000 Euro kassiert hätten. Die Schleusungsfahrten hätten über Ungarn nach Österreich, Tschechien und Deutschland geführt. Eine Sprecherin der Bundespolizei sagte, bei vergleichbaren Fahrten von Kleintransportern mit in den Laderaum gepferchten Menschen sei es schon zu Schwerverletzten gekommen.

Nach Angaben der Sprecherin wurden bei den Durchsuchungen umfangreiche Beweismittel beschlagnahmt. Die Auswertung dieser Beweismittel sollte zunächst noch andauern. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, er könne noch keine Angaben dazu machen, was beschlagnahmt wurde.

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