Grösster Eisberg der Welt: Fotos zeigen Eisschmelze
Der weltweit grösste Eisberg treibt vergleichsweise schnell von der Antarktis weg. Neue Aufnahmen zeigen, was wärmere Luft und Wasser mit dem Eis-Koloss machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aufnahmen wurden von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions gemacht.
- Der Eisberg A23a treibt derzeit von der Antarktis weg durch den Ozean.
Spektakuläre neue Bilder vom derzeit weltweit grössten Eisberg zeigen, wie Erosion riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeisselt hat. Die Aufnahmen wurden von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions aus bereits am 14. Januar gemacht, der Sender BBC berichtete.
Der Eisberg A23a treibt derzeit von der Antarktis weg durch den Ozean. Er werde durch die wärmere Luft und das Oberflächenwasser, auf das er treffe, zermahlen. «Letztendlich wird er schmelzen und verschwinden», schrieb der Sender. Wann es dazu komme, sei unklar. A23a ist rund 4000 Quadratkilometer gross, also rund 4,5-mal so gross wie Berlin.
«Wir sahen Wellen, gut drei oder vier Meter hoch, die auf den Berg prallten», berichtete Expeditionsleiter Ian Strachan der BBC. Er sprach demnach von einem «ständigen Zustand der Erosion».
«Es war dramatisch und schön zu fotografieren»
Das Eyos-Team sei Mitte Januar nahe genug an den Eisberg herangekommen, um Drohnenaufnahmen zu machen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen. «Es war dramatisch und schön zu fotografieren», sagte Eyos-Videofilmer Richard Sidey dem Sender.
Die europäische Weltraumagentur Esa hatte im Dezember unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der derzeit grösste Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt. Der Eisberg sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, habe aber lange auf dem Meeresboden festgehangen.
Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt aber lege er angetrieben durch Winde und Strömungen einen Spurt hin. Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, so die Esa.