Grüne Jugend ist teils «extrem enttäuscht» von scheidender Spitze
Auch die Spitze der Grünen Jugend dankt baldmöglichst ab und steigt aus der Partei aus. Bei den Mitgliedern der Jugendorganisation hagelt es Kritik.
Die politische Erschütterung innerhalb der Grünen Jugend in Deutschland kam für die meisten unerwartet. Nach Angaben der «Deutschen Presse Agentur» (DPA) gab nicht nur die Parteispitze ihren Rücktritt bekannt, auch die Führung der Jugendorganisation hat die Nase voll.
In einer internen Videokonferenz der Grünen Jugend erklärten Bundessprecherin Katharina Stolla (26) und Vorstandsmitglied Magdalena Schulz (25), warum sie aus ihren Spitzenpositionen zurücktreten. Die Reaktion der rund 400 Mitglieder soll grösstenteils negativ ausgefallen, berichtet die «Bild».
Chefs der Jungen Grünen spielen «Nazis» Karten in die Hand
Die Videokonferenz transformierte sich nach der Erklärung der Spitze zu einem kleinen Schlachtfeld, denn neben Verständnis hagelte es auch viel Kritik. So habe ein Mitglied die Wirkung nach Aussen angesprochen.
Das Verhalten der Spitze führe «zu einer Spaltung der Grünen Jugend» und spiele dadurch den «Nazis» in die Karten. Wenn die Partei nach aussen hin unsicher wirke, würden sie weniger Menschen ernst nehmen oder wählen.
«Extrem enttäuscht» von Spitze der Jungen Grünen
«Ich finde, das ist schlecht für die politische Landschaft in Deutschland», sagte ein weiteres Mitglied über das Abdanken ihrer Chefs. «Nicht weil ihr ausgetreten seid, sondern auf die Art und Weise, wie ihr das gemacht habt.»
Die Person sei «extrem enttäuscht».
Ein weiterer Teilnehmer der Videokonferenz forderte die scheidende Spitze dazu auf, sich nicht mehr öffentlich zu äussern. «[...] Ich finde nicht, dass ihr die Aufmerksamkeit, die euch geschenkt wird, weil ihr Grüne-Jugend-Ämter innehabt, dafür nutzen könnt, den Grünen massiv zu schaden.»
«Ich habe euch vertraut»
Eine weitere Person kreidete an, dass die Chefs der Jungen Grünen falsch mit ihrer Reichweite umgehen würden. «Ich habe euch vertraut», sagt sie, aber das finde sie «absolut nicht in Ordnung».
Die Schockwelle wurde ausgelöst, als ein internes Schreiben den Rücktritt aller zehn Vorstandsmitglieder der Jugendorganisation bekannt gab. Sie bemängelten, dass ihre politischen Visionen zunehmend von der Parteischiene divergierten.