Gesamter Bundesvorstand der deutschen Grünen tritt zurück
Die Parteiführung der deutschen Grünen zieht die Konsequenzen aus den jüngsten Wahlniederlagen. Der Bundesvorstand tritt ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den deutschen Grünen kommt es zur grossen Rochade an der Spitze.
- Der gesamte Bundesvorstand tritt zurück, verkünden die Parteichefs am Mittwoch.
- Nach den aktuellen Wahlniederlagen brauche es neue Gesichter.
Bei den Grünen in Deutschland kommt es zum Knall: Wie unter anderem die «Welt» berichtet, tritt der Bundesvorstand der Partei zurück.
Um 10.30 Uhr sind die Parteichefs vor die Medien getreten. Konkret nahmen Ricarda Lang und Omid Nouripour Stellung.
Partei will Neustart
Nouripour bestätigt den Rücktritt der ganzen Spitze. «Es braucht eine Veränderung und einen Neustart», lässt der Bundesvorsitzende verlauten.
Die Bundesvorsitzende Lang gibt ihrem Parteikollegen recht und sagt ebenfalls: «Es braucht neue Gesichter.» Die Grünen müssen laut ihr nun strategisch neu aufgestellt werden.
Der neue Vorstand soll auf dem Parteitag Mitte November gewählt werden.
Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck lobte den Rücktritt seiner Parteikollegen. Es sei ein Zeichen «von grosser Stärke und Weitsicht», sagt er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Sie würden den Weg frei machen für einen «kraftvollen Neuanfang».
Grüne mit empfindlichen Niederlagen im Osten
Zuletzt erlitten die Grünen mehrere Wahlniederlagen in Ostdeutschland. In Thüringen erreichte die Umweltpartei lediglich 3,2 Prozent – 2 Prozent weniger als bei der vorherigen Wahl 2019.
Auch bei der gleichzeitig stattfindenden Entscheidung in Sachsen liessen die Grünen Federn. Dort schaffte man mit 5,1 Prozent immerhin noch die Fünf-Prozent-Hürde. Aber das bedeutet im Vergleich zu 2019 ein Verlust von 3,5 Prozent.
Schliesslich verlor man bei der Landtagswahl in Brandenburg am vergangenen Wochenende deutlich. Die Grünen schafften noch 4,1 Prozent. Das sind 6,7 Prozent weniger als 2019. Das schlechte Abschneiden ist gleichbedeutend mit dem Ausscheiden aus dem Landtag.