Guterres will Ex-Kanzlerin Merkel für UN einspannen
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein Jobangebot aus New York: UN-Chef António Guterres möchte sie für eine Beraterrolle bei den Vereinten Nationen gewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach 16 Jahren an Deutschlands Spitze trat Angela Merkel als Bundeskanzlerin ab.
- Wie es für sie weitergeht, war bisher nicht bekannt.
- Nun bringt die UN sie als Vorsitzende eines Beratungsgremiums ins Spiel.
Gerade erst trat Angela Merkel nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin ab - nun hat sie schon ein neues Jobangebot vorliegen. Die Vereinten Nationen wollen sie für ein Vorzeigeprojekt engagieren.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus UN-Kreisen erfuhr, bot Guterres Merkel den Vorsitz in einem hochrangig besetzten Beratungsgremium zu globalen öffentlichen Gütern an, die potenziell über Ländergrenzen hinweg der gesamten Weltbevölkerung dienen sollen.
Beispiele für globale öffentliche Güter sind etwa die Ozonschicht, aber je nach Definition auch international geltende Regelwerke wie jene zur Flugsicherheit und zum weltweiten Handel.
Demnach unterbreitete Guterres Merkel – die vergangenes Jahr nach 16 Jahren als deutsche Regierungschefin ausgeschieden war - das Angebot in einem Brief. Bei den Vereinten Nationen wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Jobangebot aus dem UN-Hauptquartier am New Yorker East River annimmt, allerdings als eher gering eingeschätzt. Eine Antwort Merkels liege bislang nicht vor, hiess es. Offiziell wollten sich Vertreter der Vereinten Nationen nicht zu dem Angebot äussern.
UN-Vorzeigeprojekt
Das Beratergremium zu globalen öffentlichen Gütern ist eines von Guterres' Vorzeigeprojekten zur Reform der Vereinten Nationen in seiner Anfang Januar begonnenen zweiten Amtszeit.
In seinem Bericht zur Veränderung der UN aus dem vergangenen Jahr schrieb der Generalsekretär: «Ich werde einen hochrangigen Beirat unter der Leitung ehemaliger Staats- und Regierungschefs bitten, globale öffentliche Güter und andere Bereiche von gemeinsamem Interesse zu ermitteln, in denen Verbesserungen der Führung am dringendsten erforderlich sind.»
Nach Ansicht von Guterres hat die Corona-Pandemie grosse Lücken bei der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Von dem angestrebten Beratergremium müssten Impulse dafür ausgehen, Praktiken und Prinzipien für das Handeln auf globaler Ebene zu erneuern.