Haftstrafen im Prozess um Waffenexporte gefordert

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Deutschland,

In einem Verfahren geht es um die Frage, wie über 4500 Sturmgewehre von Heckler & Koch in Unruhe-Regionen in Mexiko geliefert werden konnten.

Eine MP5 von Heckler & Koch.
Eine MP5 von Heckler & Koch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsanwaltschaft fordert für zwei Ex-Mitarbeiter von Heckler & Koch Haftstrafen.
  • Für einen ehemaligen Geschäftsführer forderte sie lediglich eine Bewährungsstrafe.

Im Prozess um nicht genehmigte Waffenexporte der deutschen Rüstungsfirma Heckler & Koch nach Mexiko hat die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht in Stuttgart Haftstrafen für zwei ehemalige Mitarbeiter gefordert.

Für einen früheren Vertriebsleiter hält die Anklage wegen Mittäterschaft in einer Bande eine Strafe von zwei Jahren und neun Monaten für angemessen. Eine ehemalige Sachbearbeiterin solle wegen Beihilfe für zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, führte die Staatsanwaltschaft heute Donnerstag aus. Für einen ehemaligen Geschäftsführer der Firma forderte sie lediglich eine Bewährungsstrafe. Ein Urteil wird im Februar erwartet.

4500 Sturmgewehre nach Mexiko geliefert

In dem Verfahren geht es um die Frage, wie in den Jahren 2006 bis 2009 mehr als 4500 Sturmgewehre sowie Maschinenpistolen, Munition und Zubehör im Wert von rund 4,1 Millionen Euro (4,6 Millionen Franken) in Unruhe-Regionen in Mexiko geliefert werden konnten, obwohl es für diese Gegenden keine Genehmigungen gab. Der Kaufpreis soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft von der Firma eingezogen werden.

Die beiden von der Staatsanwaltschaft als Haupttäter einer Bande ausgemachten Männer stehen nicht in Stuttgart vor Gericht: Ein früherer Bereichsleiter lebt nicht mehr, und ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter, der in Mexiko als Vertreter für Heckler & Koch arbeitete und dort immer noch lebt, ist seinem Anwalt zufolge zu krank, um für das Verfahren anzureisen. Sein Verfahren wurde deshalb abgetrennt.

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