Hautärzte raten zu Desinfektionsmitteln statt Seife
Stöndiges Händewaschen mit Seife kann zu mehr Hautekzemen führen. Hausärzte empfehlen daher eher, ein Desinfektionsmittel zu brauchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Corona-Pandemie waschen sich viele Menschen ständig die Hände mit Seife.
- Dies kann zu mehr Handekzemen führen.
- Stattdessen sollte man eher Desinfektionsmittel verwenden.
Ständiges Händewaschen mit Seife in der Corona-Pandemie hat zu mehr Handekzemen geführt. Darauf weist die Deutsche Dermatologische Gesellschaft hin und empfiehlt, lieber zu Desinfektionsmittel zu greifen.
«Die empfohlenen intensivierten Massnahmen der Handhygiene bergen ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für die Entstehung von Handekzemen.» Dies sagte der Sprecher der Gesellschaft, Peter Elsner (Uniklinikum Jena) der Deutschen Presse-Agentur.
Menschen im Medizin-Sektor besonders gefährdet
Rückmeldungen aus Hautarztpraxen und -kliniken zeigten, dass die Zahl der Patienten mit solchen Beschwerden seit einem Jahr steige, sagte Elsner. Besonders gefährdet seien Menschen im Medizin-Sektor: Bei einer Befragung von über 100 Beschäftigten des Universitätsklinikums München klagten 90 Prozent über die Symptome eines Handekzems wie Trockenheit, Rötung, Jucken, Brennen, Schuppen oder Risse.
«Natürlich gelten in der Pandemie die AHA-Regeln», betonte Elsner. «aber für eine gesunde Haut ist desinfizieren besser als einseifen». Seife löse die Fette aus der Haut, die natürliche Barriere des Körpers werde zerstört.
Die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema Infektionsschutz lesen sich anders: «Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen», heisst es auf den Infoseiten. «Händewaschen ist eine einfache und wirksame Massnahme, die vor einer Ansteckung schützen kann.» Gerade in Zeiten von Krankheitswellen sei das besonders wichtig.