Heather Mills bekommt Entschädigung – Telefon abgehört
Die ehemalige Ehefrau von Pop-Legende Paul McCartney, Heather Mills, hat eine Rekord-Entschädigung gegen die Verlagsgruppe News Group Newspapers erstritten.

Das Wichtigste in Kürze
- Journalisten des später eingestellten «News of the World» haben Handygespräche abgehört.
- Betroffen waren Tausende Verbrechensopfer und Prominente.
- Durch eine Sammelanklage gegen News Group Newspapers müssen die Opfer entschädigt werden.
- Heather Mills hat nach eigenen Angaben eine Rekord-Entschädigung erstritten.
Heather Mills (51), die frühere Ehefrau von Pop-Legende Paul McCartney, hat wegen eines Telefon-Abhörskandals in Grossbritannien eine Rekord-Entschädigung erstritten. Das hat sie selbst angegeben.
Als Resultat einer Sammelanklage gegen die Verlagsgruppe News Group Newspapers (NGN) habe sie gemeinsam mit anderen Opfern: «Die höchste Entschädigungssumme in einem Fall von Verleumdung durch Medien erreicht, die jemals in der britischen Rechtsgeschichte verhängt wurde.» Das sagte Mills am Montag nach einer Anhörung am High Court in London.
Journalisten hörten Handygespräche ab
Einen Betrag nannte sie nicht. Die NGN-Gruppe gehört zum Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch. Journalisten des später eingestellten Sonntags-Boulevardblattes «News of the World» hatten jahrelang Handygespräche abgehört.

Betroffen waren Tausende Verbrechensopfer und Prominente. Die Journalisten haben die Polizisten bestochen. Neben Mills gehörten dazu auch Schauspieler, Politiker, Soldaten und Mitarbeiter des britischen Königshauses.
Durch das Abhören von Telefonaten zwischen 1999 und 2010 seien «unzählige Unwahrheiten» verbreitet worden, so Mills. Ein Anwalt der Verlagsgruppe entschuldigte sich vor Gericht bei Mills und ihrer Schwester Fiona, die ebenfalls entschädigt werden solle.
Heather Mills wollte Gerechtigkeit erfahren
Sie habe durch den Rechtsstreit Gerechtigkeit erfahren wollen: «Nicht nur für meine Familie, meine Wohltätigkeitsorganisationen und mich selbst. Sondern auch für die Tausenden Unschuldigen (....), die wie ich eine ähnlich entwürdigende, kriminelle Behandlung durch eine der weltweit mächtigsten Mediengruppen erlitten haben». Das habe eine «extrem schädliche Auswirkung» auf ihr persönliches Leben gehabt, sagte Heather Mills weiter.
Auch der frühere Beatles-Musiker McCartney (77) hatte sich 2011 zum Abhörskandal zu Wort gemeldet. Besonders zur Zeit seiner Scheidung von Mills im Jahr 2008 seien Artikel über ihn erschienen mit intimen Informationen. Diese können nur aus abgehörten Telefonaten stammen, sagte McCartney damals der britischen Tageszeitung «The Times».