Trump mag das Festnetz nach Handy-Abhör-Skandal lieber
Chinesische und russische Spione sollen Donald Trumps Handy abgehört haben. Der US-Präsident weist den US-Medienbericht als «langweilig» und «falsch» zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- China und Russland hören offenbar Trumps private Telefonate ab.
- Der US-Präsident soll bereits gewarnt worden sein, er ändert aber nichts.
- Politiker fordern nun eine Untersuchung von Trumps Handygebrauch.
Chinesische und russische Geheimdienste sollen laut einem Zeitungsbericht regelmässig Handygespräche von Donald Trump abgehört haben. Ziel der Spionage seien die Telefonate gewesen, die der US-Präsident über sein iPhone mit Freunden und Bekannten führte, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf anonyme Regierungsquellen. Trump wies den Bericht als «langweilig» und «falsch» zurück.
Er benutze nur selten ein Handy, schrieb Trump auf Twitter. «Ich mag das Festnetz.» Das «selten» von ihm benutzte Handy stamme von der Regierung und sei «genehmigt». Bei dem Bericht handle sich sich «bloss um weitere erfundene Falschnachrichten».
The New York Times has a new Fake Story that now the Russians and Chinese (glad they finally added China) are listening to all of my calls on cellphones. Except that I rarely use a cellphone, & when I do it’s government authorized. I like Hard Lines. Just more made up Fake News!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 25, 2018
Kongressvertreter der oppositionellen Demokraten forderten jedoch eine Untersuchung von Trumps Handygebrauch. Dieser stelle seine «persönliche Bequemlichkeit über Amerikas nationale Sicherheit», twitterte Senator Jeff Merkley. Es müsse herausgefunden werden, ob Trump dabei als geheim eingestufte Informationen preisgegeben habe. «Das Letzte, das wir brauchen, ist die Gefährdung der nationalen Sicherheit durch den Präsidenten aus blosser Sorglosigkeit», erklärte Senator Mark Warner.
Im Wahlkampf 2016 hatte Trump seine Rivalin Hillary Clinton hart attackiert, weil sie in ihrer Zeit als Außenministerin private und damit nicht ausreichend geschützte Server für ihre dienstliche Kommunikation per E-Mails benutzt hatte.