Auf der Flucht vor einem heftigen Waldbrand an der französischen Mittelmeerküste haben mindestens 2700 Menschen die Nacht in Notunterkünften verbracht.
Ein Mann versucht sein Haus zu schützen
Ein Mann versucht sein Haus zu schützen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Menschen müssen in Notunterkünfte.
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Rund 1800 Feuerwehrleute sowie Löschflugzeuge waren im Einsatz gegen das Feuer, das am späten Dienstagnachmittag nahe der Stadt Martigues westlich von Marseille ausgebrochen war. Starker Wind fachte die Flammen an und trieb sie auf mehrere Ortschaften zu. Acht Campingplätze wurden sicherheitshalber geräumt und deren Bewohner über das Meer in Sicherheit gebracht.

«Es herrschte totale Panik, wir mussten an den Strand ausweichen und konnten die Flammen näherkommen sehen», berichtete die 83-jährige Maryse Escuder, die mit ihrer gesamten Familie samt Grossenkeln auf dem Campingplatz «La Source» Urlaub machte und nach ihrer Rettung übers Meer in einer Turnhalle übernachten musste. «Ich habe Rauch gerochen, und dann habe ich die Flammen gesehen», schilderte der deutsche Familienvater Marc Lorenz, der mit seiner Frau und den drei Kindern ebenfalls in eine Turnhalle gebracht wurde und die Nacht auf Feldbetten verbrachte.

Am Mittwochvormittag konnte der Brand nach Feuerwehrangaben schliesslich unter Kontrolle gebracht werden. Schwer verletzt wurde niemand, doch mehrere Wohnhäuser und Campingplätze wurden beschädigt. Mehr als 1000 Hektar Nadelwald gingen in Flammen auf.

Bei einem zeitgleich wütenden Waldbrand nahe einem Industriegebiet bei Marseille wurden 130 Hektar Wald vernichtet und ein Wohnhaus sowie mehrere Firmensitze beschädigt. 14 Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz Rauchvergiftungen oder leichte Verletzungen. Die Ursache beider Brände war noch unklar, die Ermittlungen laufen.

An der französischen Mittelmeerküste gibt es jeden Sommer Waldbrände. Durchschnittlich werden dabei pro Jahr etwa 9000 Hektar Wald vernichtet.

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