Heilige Drei Könige: Weniger Sternsinger mit schwarzen Gesichtern
Das Wichtigste in Kürze
- Die sogenannten Sternsinger sammeln jedes Jahr Geld für einen guten Zweck.
- Immer weniger bemalen sich ihr Gesicht mit schwarzer Farbe.
- Die Gesichtsbemalungen sind umstritten.
Dieser Tage ziehen sie wieder als Heilige Drei Könige verkleidet durch die Strassen. Immer weniger Sternsinger malen sich dabei nach Angaben der Initiatoren das Gesicht dunkel an.
Die Entwicklung beobachtet das Kindermissionswerk «Die Sternsinger» in ganz Deutschland. «Oft sind die Gründe dafür einfach: Viele Kinder finden die Schminke unangenehm oder vertragen sie nicht, andere möchten auf Fotos auch gut wiedererkannt werden.» Dies sagte der Sprecher des katholischen Missionswerks mit Sitz in Aachen, Thomas Römer, der Deutschen Presse-Agentur.
Bemalungen umstritten
Kritiker sehen noch einen anderen Grund, warum Kinder auf die Tradition verzichten sollten. «Schwarze Menschen werden so auf ihre Hautfarbe und äussere Merkmale reduziert.» So kritisiert Tahir Della von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland die Gesichtsbemalungen. Für ihn ist diese Art des Schminkens eine Form des rassistischen «Blackfacings».
Römer dagegen betont: Mit Rassismus habe die Tradition beim Sternsingen nichts zu tun. «Von dieser rassistisch motivierten Darstellungsform, entstanden im 19. Jahrhundert in den USA, distanzieren wir uns deutlich.»
Das Schminken soll ausdrücken, «dass die Weihnachtsbotschaft damals wie heute für alle Menschen gilt, ganz gleich, welche Hautfarbe sie haben». Die Heiligen Drei Könige sollten einst die drei bekannten Erdteile Europa, Afrika und Asien repräsentierten, erklärte Thomas Römer. «Der schwarze König stand für Afrika.»
Geld sammeln für guten Zweck
Jedes Jahr sammeln die Sternsinger verkleidet als Heilige Drei Könige rund um den 6. Januar für notleidende Kinder. Seit ihrem Start 1959 kamen so 1,14 Milliarden Euro zusammen.
Die diesjährige Spenden-Aktion der katholischen Kirche in Deutschland steht unter dem Motto «Frieden! Libanon und weltweit».