Justin Trudeau hatte sich im Jahr 2001 das Gesicht schwarz angemalt
Justin Trudeau steht nach der Veröffentlichung eines Jahrbuch-Fotos unter Beschuss. Der kanadische Premier hatte sich im Jahr 2001 das Gesicht schwarz angemalt.
Das Wichtigste in Kürze
- Justin Trudeau entschuldigt sich dafür, dass er sich im Jahr 2001 schwarz angemalt hatte.
- Der kanadische Premier kam nach der Veröffentlichung eines Jahrbuch-Fotos unter Beschuss.
Justin Trudeau steht wegen eines Jahrbuch-Fotos von 2001 unter Beschuss. Das Foto zeigt den kanadischen Premierminister mit hautverdunkelndem Make-up auf Gesicht und Händen. Das Ganze wird im englischen als «Blackface» beschrieben und in den USA und Kanada als sehr rassistisch angesehen.
Das Foto wurde an der West Point Gray Acadamy in Vancouver aufgenommen und vom «Time-Magazin» veröffentlicht. Ein Sprecher bestätigte, dass es sich bei dem Mann wirklich um Justin Trudeau handle. Der Sohn des ehemaligen Premierministers Pierre Trudeau unterrichtete damals an der Elite-Akademie.
"I should have known better, and I'm sorry": Liberal Leader Justin Trudeau apologized for wearing brownface makeup in 2001, adding that he is disappointed and "pissed off at myself.” #cdnpoli #elxn43
— CTV News (@CTVNews) September 19, 2019
Read more about Trudeau's apology and reaction here: https://t.co/NQqLjL0ZnI pic.twitter.com/FpnzSzoxr1
Trudeau entschuldigte sich nun öffentlich und sagte, er bedauere seine Handlung «zutiefst». «Ich hätte es besser wissen müssen», so der 47-Jährige. Aus heutiger Sicht sehe er ein, dass seine Verkleidung «rassistisch» gewesen sei.
Er erklärte gegenüber Journalisten, dass er auf dem Foto als Aladdin-Charakter bei einer Gala zum Thema «Arabische Nächte» gekleidet war. Aus diesem Grund beschreiben einige internationale Medien den Fall als «Brownface».
Justin Trudeau unter Druck
Das Foto ist für Justin Trudeau eine politische Peinlichkeit, da der Premier progressive Politik zu seinem Markenzeichen gemacht hat. Zudem wird das Ganze in einer heiklen Phase publik, denn im Oktober sind Wahlen.
Gemäss Meinungsumfragen sah es für Trudeau, der eine zweite Amtszeit anstrebt, bereits vor diesem Foto nach einem knappen Rennen aus. Das Image des einst gefeierten Regierungschefs hat nämlich wegen seines Verhaltens in dem Bestechungsskandal der Regierung arg gelitten.
Kommt hinzu, dass sein Wahlkampf unter keinem guten Stern steht. Letzte Woche kollidierte das von seiner Liberalen Partei gechartete Flugzeug gleich am ersten Einsatz-Tag mit einem Journalisten-Bus.
Fussballer und Politiker im «Blackface»-Fettnäpfchen
«Blackface» hat schon weitere Politiker in Schwierigkeiten gebracht. Zum Beispiel den Gouverneur von des US-Bundesstaates Virginia Ralph Northam. Er gab zu, dass er sich das Gesicht schwarz angemalt hatte, während er sich als Michael Jackson verkleidet hatte.
Auch der berühmte französische Fussballer Antoine Griezmann musste sich wegen «Blackfacing» schon öffentlich entschuldigen. Der Star-Stürmer hatte sich im Dezember 2017 als schwarz geschminkten Basketball-Spieler gezeigt. Das Foto, das er dabei auf Instagram postete, löste einen Shitstorm aus.