Hessen (D): Halbes Festzelt grölt «Ausländer raus»-Song

Rosa Schmitz
Rosa Schmitz

Deutschland,

Dutzende Menschen wurden am Freitag wiedermal gefilmt, wie sie rassistische Parolen zum Lied «L'amour toujours» singen – diesmal in Hessen (D).

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Auf der Kirchweih in Burgholzen, Hessen (D), brüllten Dutzende Menschen: «Deutschland den Deutschen – Ausländer raus». - X / @Pat25R09

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Kerb in Hessen (D) wurden am Freitag rassistische Parolen gebrüllt.
  • Dies zum Lied «L’amour toujours» von Gigi d’Agostino, wie bereits im Juni auf Sylt.
  • Beide Szenen wurden gefilmt und auf X geteilt.

Es sind verstörende Szenen, die sich letzten Freitag auf der Kerb in Burgholzhausen, Hessen (D), abspielen. Einmal mehr grölen Dutzende Menschen die rassistische Abänderung des Liedes «L’amour toujours» von Gigi d’Agostino: «Deutschland den Deutschen – Ausländer raus».

Dabei filmte sie der Licht-Techniker Patrick R. Dieser entschied sich «nach einigem Überlegen», das Video aufgrund seiner «tiefsten Abneigung für dieses Verhalten» zu teilen.

Ausländer raus
Licht-Techniker Patrick R teilt seine Erfahrungen von der Kerb in Burgholzhausen. - X

«Ich kann nicht verstehen, weshalb weder DJ noch Veranstalter hier in irgendeiner Art und Weise gehandelt haben», so R. auf X. «Stattdessen wird weiter gefeiert, das Verhalten gilt öffentlich als normal. Niemand hat etwas gesagt.»

Kennst du das Lied «L’amour toujours» von Gigi d’Agostino?

«Rechte Hetze, Ausländerfeindlichkeit und purer Rassismus sind mittlerweile erschreckenderweise so normalisiert, dass es offenbar alle okay finden, wenn die Hälfte des Festzelts Parolen mitsingt, die in letzter Zeit für viele Schlagzeilen gesorgt haben.»

Naziparolen auf Sylt-Party

Bereits im Juni sorgte eine Gruppe Deutscher auf Sylt mit dieser verfälschten Version des Liedes für einen Skandal. Auch sie wurden gefilmt. Das Video zeigt, wie gut angezogene, feiernde junge Menschen in der Pony-Bar Naziparolen brüllen. Und: Wie sie die Hand zum Hiltergruss anheben.

Die Kerb-Veranstalter selbst entschuldigten sich im Namen des gesamten Vereins. Dies aber erst, nachdem Medien das Video aufgriffen hatten. In einem kurzen Statement heisst es: «Der KVB steht für Offenheit und toleriert keine Hassparolen!»

Die örtliche Polizei hat nun Ermittlungen aufgenommen.

Für den Licht-Techniker ist aber klar: «Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der so was normal ist. Die Entmenschlichung Fremder ist menschenverachtend. Es macht mich wütend und ich finde, es gibt KEINE Rechtfertigung für solch ein Verhalten.»

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Kommentare

User #1584 (nicht angemeldet)

In 80 Jahren fragen sich dan alle wieder, wie konnte sowas passieren? Diesmal ist alles fein säuberlich dokumentiert.

User #2168 (nicht angemeldet)

Da braucht es doch kein Techniker ?

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