AfD: Höcke-Anhänger summen umstrittenes «L’amour toujours»
Auf der Wahlfeier der rechtsextremen AfD in Thüringen hallt die Melodie des umstrittenen Songs «L'amour toujours» aus mehreren Kehlen.
Das Wichtigste in Kürze
- AfD-Anhänger in Thüringen summten am Sonntag die Melodie von «L'amour toujours».
- Spitzenkandidat Björn Höcke sorgt mit einem «Ruhe!» für Stille.
- «L'amour toujours» wird immer wieder von Rechtsextremen missbraucht.
Der rechtsextreme Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen hatte am Sonntag allen Grund zum Feiern. Bei den Landtagswahlen im ostdeutschen Bundesland wurde die Partei um Spitzenkandidat Björn Höcke (52) erstmals stärkste Kraft. Die AfD erreichte satte 32,8 Prozent der Stimmen.
Höcke verfolgte die Bekanntgabe der Wahlergebnisse am Sonntag gemeinsam mit Parteianhängern. Dabei kam es zu unschönen Szenen, wie ein Video zeigt, das die «Rechercheplattform zur Identitären Bewegung» auf «X» veröffentlicht hat.
Kurz bevor in den TV-Nachrichten die Resultate verkündet werden, summen mehrere Leute die Melodie des umstrittenen Songs «L'amour toujours».
Das Lied wird oft von Rechtsradikalen missbraucht. Sie singen auf die Melodie die Nazi-Parole «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus».
Höcke summt zunächst mit, nach mehreren «Hört auf!-Rufen» verstummen die Gesänge aber. Das Getuschel ist allerdings noch immer so laut, dass der AfD-Spitzenkandidat wohl den Fernseher nicht hört.
Als der Nachrichtensprecher mit der Bekanntgabe der Zahlen beginnt, ruft Höcke: «Jetzt geht's los! Ruhe!»
Seine Anhänger gehorchen brav – für einen kurzen Moment ist es mucksmäuschenstill. Allerdings nur, bis das schlechte Wahlergebnis der Linken (13,1 Prozent) verkündet wird. Jubel bricht aus.
Gruppe auf Sylt grölte fremdenfeindliche Parole zu «L'amour toujours»
In negative Schlagzeilen geriet der Song «L'amour toujours» des italienischen DJs Gigi D'Agostino diesen Mai. Auf der deutschen Nordseeinsel Sylt grölte eine Gruppe junger Menschen vor einem Lokal die erwähnte fremdenfeindliche Parole. Ein Video davon ging auf Social Media viral.
Dies blieb kein Einzelfall: In der Folge tauchten immer wieder Videos auf, in denen Rechtsextreme diese Parole zur Melodie von «L'amour toujours» grölten.
Viele Veranstalter und DJs gaben daraufhin bekannt, den Partyklassiker nicht mehr zu spielen.