Hilfspfleger in München unter sechsfachem Mordverdacht
Ein deutscher Pfleger soll drei Patienten umgebracht und sechs weitere beinahe getötet haben. Dieser bestreitet eine Tötungsabsicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pfleger aus München habe Patienten unnötigerweise Insulin verabreicht.
- Polizei und Staatsanwaltschaft sehen darin eine Tötungsabsicht.
Ein zu Jahresbeginn in München festgenommener Hilfspfleger steht inzwischen unter sechsfachem Mordverdacht. Der Haftbefehl gegen den Mann sei ausserdem um die Vorwürfe des dreifachen versuchten Mordes und der dreifachen gefährlichen Körperverletzung erweitert worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft heute Dienstag in der bayerischen Landeshauptstadt mit. Der Beschuldigte habe die Verabreichung von Insulin an seine Patienten gestanden, eine Tötungsabsicht bestreite er aber.
Den Ermittlern zufolge konnten inzwischen 68 Örtlichkeiten ermittelt werden, an denen der aus Polen stammende Mann zum Einsatz kam. Ab April 2017 soll die Tatserie begonnen haben. Der Diabetiker soll seinen zu pflegenden Patienten Insulin verabreicht haben, obwohl dies medizinisch nicht notwendig war. Die Morde ereigneten sich in Bayern, aber auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Der Mann habe gestanden, die Häuser und Wohnungen seiner Patienten auf lohnendes Diebesgut abgesucht zu haben. Seine Beschäftigungsverhältnisse soll er immer wieder nach kurzer Zeit beendet haben.