Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen ist bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag Prognosen zufolge im Amt bestätigt worden.
Van der Bellen.
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Van der Bellen muss nicht in die Stichwahl.
  • Mit 54,6 Prozent ist der Grüne erneut österreichischer Bundespräsident.
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Alexander Van der Bellen hat laut Hochrechnungen des ORF die Bundespräsidentenwahl in Österreich gewonnen. Der 78-Jährige kommt den Angaben der Demoskopen zufolge auf 55,4 Prozent, die erste Hochrechnung sah ihn bei 54,6 Prozent.

Mit dieser absoluten Mehrheit ist eine Stichwahl nicht mehr nötig. Der Kandidat der rechten FPÖ, der 60-jährige Walter Rosenkranz, erreichte der Hochrechnung nach 18,4 Prozent der Stimmen. Die anderen fünf Kandidaten liegen jeweils im einstelligen Prozentbereich.

Der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen ist laut Demoskopen damit für weitere sechs Jahre gewählt. Die Schwankungsbreite der Hochrechnung sei zu gering, um eine entscheidende Veränderung noch herbeizuführen, hiess es.

Rekordzahl an Kandidaten

Noch nie hatten sich so viele Kandidaten um das Amt des Staatsoberhaupts beworben. Die meisten Herausforderer von Van der Bellen waren allerdings bisher eher wenig im politischen Betrieb aufgefallen. Sie galten von vorneherein als Aussenseiter. Damit unterschied sich die Ausgangslage zur Wahl 2016.

Van der Bellen
Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei der Stimmabgabe in Wien. - keystone

Damals hatte der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer im ersten Wahlgang Van der Bellen deutlich geschlagen und war erst bei der Stichwahl unterlegen. Die Wahl machte auch deshalb Schlagzeilen, weil der zweite Wahlgang wegen Unregelmässigkeiten bei der Auszählung auf Weisung des Verfassungsgerichts wiederholt werden musste.

Amt gibt Van der Bellen Kraft

Der 78-jährige Van der Bellen sieht in seinem recht hohen Alter kein Problem. Das Amt gebe ihm durchaus Kraft, sagte er bei der Stimmabgabe am Sonntag. Van der Bellen war direkt und indirekt von allen Parlamentsparteien ausser der rechten FPÖ unterstützt worden.

Die konservative ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ hatten auf das Aufstellen eines eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin verzichtet. Als Grund galt der Umstand, dass ein Wahlkampf gegen einen Amtsinhaber als aussichtslos gilt – und sich die Parteien das Geld dafür lieber sparten. Von Medien wurde kritisch beurteilt, dass zum Bewerberfeld keine Frau zählte.

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