Nach tagelangem Dauerregen herrscht in Bayern (D) wieder sommerliches Wetter. Doch von Entwarnung kann in den Hochwassergebieten noch keine Rede sein.
In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts weiter Land unter.
In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts weiter Land unter. - Peter Kneffel/dpa

Nur langsam fliesst das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage in Bayern (D) weiterhin angespannt – ganz besonders in Regensburg.

Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Strasse in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bisher keine Neuigkeiten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte in Bayern für den Tagesverlauf neben Sonnenschein auch Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde voraus. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit «unwetterartigen Entwicklungen» samt Starkregen und Hagel zu rechnen.

In Regensburg richteten sich die Blicke vor allem auf die Werftstrasse. Um dort den Druck von den Schutzwänden zu nehmen, verzichtete die Stadt gestern zeitweise darauf, das durch die Schutzwände fliessende Wasser zurück in die Donau zu pumpen. Aus Sorge, dass der weiche Boden versagen und dadurch die Schutzelemente abrutschen könnten, wurde ein gewisser Zufluss zugelassen.

Appell an die Vernunft der Bürger: Deiche keine Partyzone

Etwa 45 Kilometer donauabwärts in Straubing dauern die Schutzmassnahmen ebenfalls noch an. Die Stadtverwaltung verwies auf den dort ebenfalls hohen Grundwasserspiegel und bat die Bürgerinnen und Bürger um Vorsicht und Geduld. «Ein hoher Grundwasserspiegel kann dazu führen, dass Wasser in Kellerräume eindringt», hiess es in einer Mitteilung.

Aus dem Landkreis Deggendorf meldete Landrat Bernd Sibler (CSU) stabile Deiche bei einer nur langsam abfliessenden Hochwasserwelle. Der Kommunalpolitiker appellierte an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger: Deiche seien «keine Partyzone».

Weiter flussabwärts in Passau gingen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück – allerdings ebenfalls auf hohem Niveau. Gestern hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der dortigen Altstadt einen Besuch abgestattet. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) richtete den Blick nach vorn: «Die nächsten Tage werden ganz im Zeichen von Aufräumarbeiten stehen.» Doch wegen des langsam fliessenden Wassers bat auch er um Geduld. Ab heute sollen Schulen und Kindergärten in der Altstadt wieder öffnen.

Suche nach vermisstem Feuerwehrmann

In Schwaben dauert die Suche nach dem Feuerwehrmann an, der bei einem Hochwasser-Einsatz am Sonntag in Offingen mit seinem Boot gekentert und als vermisst gemeldet worden war. Laut Innenministerium galten weitere Menschen als vermisst. Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens fünf Menschen ums Leben – allein vier davon in Bayern.

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