Holocaust Gedenktag ist Mahnung gegen Rassenwahn und Hass
Angela Merkel verweist anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags auf die geplante bundesweite Meldestelle für judenfeindliche Übergriffe.
Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel ruft zur Nulltoleranz gegen Antisemitismus und Hass auf.
- Am Sonntag findet der Internationale Holocaust-Gedenktag statt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat anlässlich des Holocausts-Gedenktags dazu aufgerufen, null Toleranz gegenüber Antisemitismus und Hass zu zeigen. «Dieser Tag lässt uns daran erinnern, was Rassenwahn, Hass und Menschenfeindlichkeit anrichten können», sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Video-Podcast. Jeder Einzelne in der Gesellschaft habe die Aufgabe, «auch Verantwortung dafür zu tragen, dass wir null Toleranz gegen Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit, Hass und Rassenwahn zeigen». «Und das ist leider in unserer heutigen Zeit wieder von grosser Dringlichkeit.»
Merkel verwies auf das 2018 geschaffene Amt des Beauftragten der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus und auf die geplante bundesweite Meldestelle für judenfeindliche Übergriffe. «Denn wir sehen heute sehr verschiedene Formen des Antisemitismus: Einmal der Hass auf Juden durch die hiesige Bevölkerung, aber auch durch zugewanderte muslimische Menschen, die diesen Hass auf ganz andere Weise noch einmal zum Ausdruck bringen.»
Gedenktag am Sonntag
Dieser Sonntag (27. Januar) ist der Internationale Holocaust-Gedenktag. An dem Tag wird der sechs Millionen ermordeten europäischen Juden gedacht, der Sinti und Roma, der Zwangsarbeiter und der vielen anderen Opfer des Nationalsozialismus.
«Es ist ein Tag der Mahnung, damit sich so etwas niemals wiederholt», sagte Merkel. In Zukunft werde es darauf ankommen, Gedenken neu zu gestalten, weil die Zeitzeugen immer weniger werden. «Und deshalb glaube ich, sind die verschiedenen Formen des Gedenkens, die wir in Deutschland haben, die Förderung von Gedenkstätten, aber eben auch private Initiativen, wie zum Beispiel die sogenannten Stolpersteine, die an Menschen jüdischer Herkunft vor Ort erinnern, die sind ganz wichtig und werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.»