IAEA-Chef reist aus Sorge um Saporischschja nach Russland
Der Chef der Internationalen Atombehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist nach Russland gereist. Scheinbar ist er in Sorge um das Atomkraftwerk Saporischschja.
Das Wichtigste in Kürze
- Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird von Moskau kontrolliert.
- Der Chef der Internationalen Atombehörde (IAEA) ist zu Gesprächen nach Russland gereist.
- Er scheint besorgt um das Atomkraftwerk zu sein.
Der Chef der Internationalen Atombehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist nach Moskauer Angaben am Freitag zu Gesprächen nach Russland gereist. Es geht um eine Lösung für das von Moskau geleitete ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja.
In der Ostseeregion Kaliningrad sei ein Treffen Grossis mit dem Chef der Moskauer Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, geplant. Das teilte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag der russischen Agentur Interfax zufolge mit.
Eine Bestätigung der IAEA zum Treffen gab es zunächst nicht.
Grossi hatte vorige Woche das Kraftwerk in dem umkämpften Gebiet Saporischschja besucht. Und zwar, um sich nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms dort ein Bild von der Sicherheitslage zu machen. Er bezeichnete die Situation als ernst, aber stabil. Das grösste europäische Kernkraftwerk hatte sein Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee erhalten, der seit der Zerstörung des Damms Wasser verliert.
Frisches Wasser ist zur Kühlung der stillgelegten Reaktoren und des Atomabfalls notwendig. Noch gibt es Wasservorräte in den Kühlteichen, die laut IAEA für mehrere Monate ausreichen. Experten der IAEA und anderer Organisationen sorgen sich jedoch angesichts des Kriegsgeschehens um die Sicherheit und Nachhaltigkeit dieser Zwischenlösung. Russland lehnt die ukrainischen Forderungen nach einer Übergabe des Kraftwerks ab.