Online-Geschäft von Ikea Deutschland wächst kräftig

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Deutschland,

Der Möbelriese Ikea setzt seinen Wachstumskurs in Deutschland fort und arbeitet an einem nachhaltigen Image. Besondere Pläne werden derzeit für Berlin erarbeitet.

Dank des boomenden Online-Geschäfts hat Ikea Deutschland seinen Umsatz um 5,5 Prozent steigern können. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Dank des boomenden Online-Geschäfts hat Ikea Deutschland seinen Umsatz um 5,5 Prozent steigern können. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Möbelhändler Ikea profitiert von der anhaltenden Kauflaune der Verbraucher in Deutschland.

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2019 (31. August) um 5,5 Prozent auf 5,278 Milliarden Euro und damit schneller als im Jahr zuvor, teilte das Unternehmen mit.

Weltweit hatte der in Schweden gegründete Möbelriese den Erlös um 5,0 Prozent auf rund 36,7 Milliarden Euro gesteigert, wie der Ikea-Mutterkonzern Ingka bereits mitgeteilt hatte.

Zwar hat sich die Konjunktur in Deutschland deutlich abgekühlt. Die Verbraucher sind wegen der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt aber weiter in Konsumlaune. Besonders kräftig wuchs bei Ikea Deutschland der Online-Umsatz. Er legte um 33,2 Prozent auf 494 Millionen Euro zu. Der Anteil an den gesamten Erlösen stieg dadurch um zwei Prozentpunkte auf 9,4 Prozent.

«Damit zeigt sich, dass unsere Strategie, sich auf den Ausbau des Online-Geschäftes und die nahtlose Verknüpfung aller Kanäle zu konzentrieren, bei unseren Kunden gut angekommen ist», sagte Dennis Balslev, Geschäftsführer von Ikea Deutschland. Die Bundesrepublik ist der grösste europäische Einzelmarkt von Ikea.

Gut 50 Millionen Kunden kauften in einem der unverändert 53 Möbelhäuser in Deutschland ein, das waren 5,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Sie gaben aber im Schnitt 99,97 Euro aus und damit 11,2 Prozent mehr. Zusätzlich shoppten 3 Millionen Menschen (plus 50,3 Prozent) online für durchschnittlich 163,64 Euro (minus 12 Prozent). Diese Entwicklung zeigt nach Einschätzung Balslev die «unangefochtene Bedeutung» der Einrichtungshäuser.

Gut anzukommen scheint bei Kunden das Angebot, gebrauchte Möbel an allen Standorten in Deutschland zurückgeben zu können. Die Second-Hand-Möbel werden in der «Fundgrube» weiterverkauft. «An der kurzen Verweildauer der gebrauchten Möbel in unseren Fundgruben sehen wir, dass unsere Kunden an diesem Angebot sehr interessiert sind», sagte Balslev. Die meisten Produkte finden binnen zwei Tagen einen neuen Besitzer.

Das sogenannte Zweiten-Chance-Angebot sei ein Baustein der Nachhaltigkeitsagenda, «denn es trägt dazu bei, die Nutzungsdauer von Möbeln zu verlängern», sagte Balslev. Für den Rückkauf akzeptiert Ikea nur Möbel in gutem Zustand. Bestimmte Produkte wie Polster, Matratzen oder Kinderzimmermöbel sind ausgenommen. In der Fundgrube sind die Stücke laut Unternehmen zum Rückkaufpreis plus Mehrwertsteuer erhältlich.

Der Möbelriese will auch näher an die Kunden ran. Bei der Expansion setzt das Unternehmen nicht mehr auf die grüne Wiese, sondern auf kleinere Filialen und Planungsstudios in Innenstädten. Derzeit erarbeitet das Unternehmen ein Konzept für Berlin. Dort will Ikea neben den bestehenden vier Einrichtungshäusern einen Store mit rund 8000 bis 10.000 Quadratmetern und drei bis sieben Planungsstudios eröffnen. «Auch wenn die Suche nach geeigneten Locations nicht einfach ist, sind wir optimistisch, spätestens in 2021 dort die ersten der neuen Einheiten eröffnen zu können», sagte Balslev.

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