Ilmars Rimsevics: Lettlands Zentralbankchef bestreitet Vorwürfe
Lettlands Zentralbankchef Ilmars Rimsevics hat die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen und will trotz Rücktrittsforderungen im Amt bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der lettische Zentralbankchef Ilmars Rimsevics will nicht zurücktreten.
- Rimsevics ist in einen Korruptionsskandal verwickelt.
- Der 52-Jährige soll mindestens 100'000 Euro Bestechungsgeld verlangt und angenommen haben.
«Ich habe beschlossen, dass ich nicht zurücktrete, weil ich unschuldig bin», sagte Rimsevics am Dienstag auf einer von ihm einberufenen Pressekonferenz in Riga. «Ich habe von niemandem Bestechungsgelder verlangt oder erhalten».
Vielmehr sei er Ziel einiger Geschäftsbanken geworden, die Lettlands Ruf zerstören wollten, sagte Rimsevics. Er selbst habe Morddrohungen, erhalten, über die er die Sicherheitsbehörden informiert habe.
Rimsevics war am Wochenende vorübergehend festgenommen worden. Der 52-Jährige soll mindestens 100'000 Euro Bestechungsgeld verlangt und angenommen haben, wie die Anti-Korruptionsbehörde KNAB mitteilte. Nach Zahlung einer Kaution in derselben Höhe kam der dienstälteste Zentralbankchef der Eurozone am Montagabend vorerst auf freien Fuss.
Rimsevics steht seit 2001 an der Spitze der Zentralbank. Seit dem Euro-Beitritt Lettlands 2014 gehört er auch dem Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Ranghohe Politiker des baltischen EU-Landes forderten Rimsevics zum Rückzug von der Notenbankspitze auf. Die EZB wollte sich zunächst nicht zu dem Fall äussern.