Im Krieg für Russland: Selenskyj meldet weitere tote Nordkoreaner
Der ukrainische Präsident meldet den Tod mehrerer nordkoreanischer Soldaten in Gefangenschaft. Die im Krieg Verwundeten hätten nicht gerettet werden können.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Tod mehrerer nordkoreanischer Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft bekannt gegeben. Laut «Tagesspiegel» erklärte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache:
«Heute gab es Berichte über mehrere Soldaten aus Nordkorea, unsere Soldaten haben sie gefangen genommen. Aber sie waren sehr schwer verwundet und konnten nicht wiederbelebt werden».
Die genaue Zahl der verstorbenen nordkoreanischen Soldaten wurde von Selenskyj nicht genannt. Der südkoreanische Geheimdienst hatte zuvor den Tod lediglich eines nordkoreanischen Soldaten bestätigt, wie «Zeit Online» berichtet.
Hohe Verluste unter nordkoreanischen Soldaten
Selenskyj kritisierte den Einsatz der nordkoreanischen Soldaten im Krieg erneut scharf, wie unter anderem der «Spiegel» zitiert: «Wir beobachten, dass die russische Armee und die nordkoreanischen Kommandeure kein Interesse am Überleben dieser Soldaten zeigen.»
Selenskyj behauptete zuvor, dass bisher 3000 nordkoreanische Soldaten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine verletzt oder getötet worden seien. Der südkoreanische Geheimdienst und die US-Regierung gehen von etwa 1000 Opfern aus, wie «n-tv» meldet.
John Kirby, Sprecher des Nationalen US-Sicherheitsrats, bestätigte laut «MDR» hohe Verluste unter den Nordkoreanern. Er erklärte, dass die Soldaten in «aussichtslose» Kämpfe geschickt würden.
Nordkoreas Rolle in Russlands Krieg
Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10'000 Soldaten aus Nordkorea im Krieg für Russland im Einsatz. Die «Tagesschau» berichtet, dass sie bisher vor allem in der teils ukrainische besetzten russischen Grenzregion Kursk kämpfen.
Laut «Tagesschau» vergleichen Experten die Rolle der nordkoreanischen Soldaten mit der vorherigen von entlassenen Verbrechern aus russischen Gefängnissen:
«Die werden da behandelt wie Menschenmaterial. Die Russen nutzen das einfach, um sie in Minenfelder zu schicken, in Drohnenfeuer zu schicken (...).»
Internationale Gemeinschaft alarmiert
Teile der internationalen Gemeinschaft haben die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea scharf verurteilt. Beobachter befürchten, dass die nordkoreanische Unterstützung Russlands Kriegsanstrengungen verlängern könnte.
Gleichzeitig wird spekuliert, dass Nordkorea im Gegenzug militärische Technologie von Russland erhalten könnte. Dies könnte die regionale Sicherheitslage in Ostasien weiter destabilisieren.
Experten warnen, dass die Beteiligung Nordkoreas den Konflikt weiter internationalisieren und verkomplizieren könnte. Sie fordern verstärkte diplomatische Bemühungen, um eine friedliche Lösung des Ukraine-Kriegs zu erreichen und weitere Eskalationen zu verhindern.