In der Arktis steigt der Meeresspiegel um 2,2 Millimeter pro Jahr
In den letzten 22 Jahren stieg das Meer nördlich von Grönland um mehr als zehn Zentimeter. Das ist doppelt so viel wie in der Arktis insgesamt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Meeresspiegel in der Arktis steigt durchschnittlich 2,2 Millimeter pro Jahr.
- Ein Forscherteam hatte 1,5 Milliarden Radarmessungen verschiedener Satelliten ausgewertet.
Der Meeresspiegel steigt generell mit dem Klimawandel - doch regional mit extremen Unterschieden. Ein dänisch-deutsches Forscherteam hat nun entdeckt, dass der Meeresspiegel entlang der Küste Grönlands sogar sinkt. Teilweise um mehr als fünf Millimeter pro Jahr.
Nördlich von Grönland stieg das Meer in 22 Jahren um mehr als zehn Zentimeter. Damit fast doppelt so viel wie in der Arktis. Der durchschnittliche Anstieg in der Arktis lag bei 2,2 Millimetern jährlich. Und damit unter dem globalen Mittel von etwa drei Millimetern pro Jahr, wie das Team im Fachblatt «Remote Sensing» schreibt.
Das Forscherteam der Technischen Universität München hatte mit Hilfe eigens entwickelter Algorithmen 1,5 Milliarden Radarmessungen verschiedener Satelliten ausgewertet.
Die Schwierigkeit der Radarmessungen aus dem All speziell in der Arktis: «Radarsatelliten messen nur den Abstand zur Oberfläche. Weite Flächen der Arktis sind jedoch mit Eis bedeckt, welches das Meerwasser verdeckt», sagte der TUM-Forscher Marcello Passaro.
Seine Algorithmen identifizierten nun Echos des Wassers, wenn es bei Rissen im Eis erkennbar wurde. Die Studie gebe den bisher vollständigsten und genauesten Überblick über Veränderungen des Meeresspiegels, hiess es.