In Italien schrumpft Schülerzahl in zehn Jahren um eine Million
Der Geburtenrückgang in Italien hinterlässt auch im Bildungswesen seine Spuren. In zehn Jahren schrumpft die Schülerzahl um eine Million.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Geburtenrate in Italien ist 2022 auf einen historischen Tiefstand gesunken.
- Jetzt warnen Politiker vor den Auswirkungen.
- Voraussichtlich drücken 2033/34 eine Million weniger Schüler die Schulbank.
Italien ist in Aufruhr: 2022 wurden rund 400'000 Babys geboren – so wenig wie noch nie zuvor. Das ist der 14. Jahresrückgang in Folge, wie das italienische Statistikamt festhält. Der Geburtenrückgang schlägt sich künftig auch in einer schrumpfenden Schülerzahl nieder.
Im Jahr 2021 gingen in Italien noch 7,4 Millionen Kinder und Jugendliche zur Schule. In rund zehn Jahren – 2033/34 – werden es eine Million Schüler weniger sein.
Davor warnt jetzt Bildungsminister Giuseppe Valditara an einer Konferenz zum demografischen Rückgang. Denn auch die Zahl der Lehrpersonen könnte von derzeit 684'000 auf 558'000 zurückgehen.
Junge wandern nach Studium ab
Erschwerend hinzu komme laut Valditara die Abwanderung junger Menschen. Diese studieren zwar in Italien, leben und arbeiten danach aber oft im Ausland.
Auch Familienministerin Eugenia Roccella betonte, es sei notwendig, die Arbeit der Frauen besser mit den familiären Verpflichtungen zu vereinbaren.
«Umfragen zeigen, dass italienische Frauen Kinder haben wollen, meistens zwei. Wenn dieser Wunsch nicht erfüllt wird, liegt das daran, dass sie sich vor die Alternative gestellt sehen, sich entweder beruflich zu verwirklichen oder Mutter zu werden.» Mütter dürften nicht benachteiligt werden, so Roccella.
Am Freitag wird sich unter anderem auch Papst Franziskus an der Konferenz zeigen. Seit mehreren Jahren warnt der Pontifex vor dem «demografischen Winter».