Inflation in Deutschland bleibt niedrig
Die gesenkte Mehrwertsteuer hat auch im August die Inflation in Deutschland gebremst. Die Konsumentenpreise verharrten auf dem Niveau des Vorjahresmonats.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Inflation wurde auch im August durch die gesenkte Mehrwertsteuer gebremst.
- Diese wurde am 1. Juli von 19 auf 16 Prozent zurückgenommen.
- Viele Unternehmen haben zugesagt, die Senkung voll an die Kunden weiterzugeben.
Die gesenkte Mehrwertsteuer hat die deutsche Inflation auch im August gebremst. Die Konsumentenpreise verharrten auf dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Juli war sie wegen der Steuersenkung erstmals seit 2016 gefallen, und zwar um 0,1 Prozent.
«Ein Grund für die niedrige Inflation ist weiterhin die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer», erklärten die Statistiker. Diese wurde als Massnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung im Kampf gegen die Coronakrise zum 1. Juli für ein halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent zurückgenommen, was den Konsum ankurbeln soll.
Inflation: Höhere Preise wegen Corona nicht durchsetzbar
Viele Unternehmen haben zugesagt, die Senkung voll an die Kunden weiterzugeben. «Es ist allerdings nur schwer messbar, in welchem Umfang die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden. Da auch viele andere Faktoren die Preisentwicklung beeinflussen», so das Bundesamt.
Wegen der Corona-bedingten Wirtschaftskrise fällt es vielen Unternehmen schwer, höhere Preise durchzusetzen.
Waren verbilligten sich im August um durchschnittlich 1,3 Prozent
Waren verbilligten sich im August spürbar um durchschnittlich 1,3 Prozent. Dabei fielen die Energiepreise mit 6,3 Prozent besonders kräftig. So kosteten leichtes Heizöl 32,7 Prozent und Tanken 11,3 Prozent weniger als im August 2019. Nahrungsmittel verteuerten sich nur noch um 0,7 Prozent, nachdem der Preisaufschlag im Juli noch bei 1,2 Prozent gelegen hatte.
Billiger wurde insbesondere Gemüse (-6,8 Prozent), teurer vor allem Obst (+5,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+4,8 Prozent). Dienstleistungen kosteten ein Prozent mehr als vor Jahresfrist, während die Nettokaltmieten erneut um 1,4 Prozent zulegten.