Ingeborg-Bachmann-Preis: Drei Schweizer Autoren beim Wettlesen
Am diesjährigen Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis sind drei Autorinnen und Autoren aus der Schweiz vertreten. Erstmals treten mehr Frauen als Männer an.
Das Wichtigste in Kürze
- Dieses Jahr kämpfen drei Schweizer Autoren um den Ingeborg-Bachmann-Preis.
- Dabei sind Tom Kummer, Andrea Gerster und Silvia Tschui.
- Sie treten gegen fünf Deutsche und sechs Österreicher an.
Am Wettlesen um den diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt nehmen dieses Jahr drei Autorinnen und Autoren aus der Schweiz teil: Tom Kummer, Andrea Gerster und Silvia Tschui.
Kummer sorgte um die Jahrtausendwende für einen veritablen Medienskandal. Grund dafür waren gefälschte Interviews von internationalen Stars wie Brad Pitt oder Sharon Stone. 2017 veröffentlichte der Berner mit «Nina & Tom» einen berührenden Roman über das Sterben seiner Frau.
Unter anderem als Journalistin verdient auch Silvia Tschui ihr Geld. Mit «Jakobs Ross» gelang ihr 2014 ein fulminantes Romandebüt. Andrea Gerster arbeitet interdisziplinär als Autorin und Performerin. Sie hat bereits fünf Romane sowie Erzählbände und Jugendgeschichten publiziert.
Erstmals mehr Frauen als Männer beim Wettlesen um Ingeborg-Bachmann-Preis
Neben den drei Schweizer Kandidaten gehen fünf Autoren aus Deutschland und sechs aus Österreich ins Rennen.
Wie der Sender ORF am Donnerstag mitteilte, seien erstmals mehr Frauen als Männer unter den Teilnehmenden. Die Autoren und Autorinnen werden von Mitgliedern der Jury eingeladen und müssen einen eigens für das Wettlesen verfassten Text vortragen.
Deutsche Autoren wie Martin Beyer oder Katharina Schultens haben mehr oder weniger zahlreiche Veröffentlichungen aufzuweisen. Währenddessen geht mit Daniel Heitzler ein Mann ohne Veröffentlichungen ins Rennen.
Der Literatur-Student aus Germersheim in Rheinland-Pfalz arbeitet in Berlin als Barkeeper. Der Wettbewerbs-Organisator unterstrich daher die grosse Bandbreite, die sich auch im Alter aller Nominierten widerspiegelt. Das reiche von einer renommierten Autorin Jahrgang 1959 bis zum jüngsten Autor. Dieser sei 1996 geboren und ein völlig unbeschriebenes Blatt.
Letztes Jahr ging Ingeborg-Bachmann-Preis an Wienerin Tanja Maljartschuk
Bei den 43. Tagen der deutschsprachigen Literatur vom 26. bis 30. Juni in Klagenfurt sind der mit 25'000 Euro dotierte Bachmann-Preis sowie vier weitere Preise zu vergeben.
Im vergangenen Jahr hatte die Schriftstellerin Tanja Maljartschuk den renommierten Wettbewerb, der an die Lyrikerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) erinnert, gewonnen.
Die Autorin hatte den Preis für ihren Text «Frösche im Meer» über das Desinteresse der Jungen an den Alten bekommen. Letzte Schweizer Gewinnerin ist Nora Gomringer (2015).