Iranischem Urmia-See droht vollständige Austrocknung

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Iran,

Dem einst riesigen Urmia-See im Iran droht nach Behördenangaben die vollständige Austrocknung.

Urmia-See (Bild von 2018)
Urmia-See (Bild von 2018) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • See war einst grösster im Mittleren Osten.

Sollte die Erhaltung des Sees nicht über die Bedürfnisse der Landwirtschaft in der Region gestellt werden und nicht ausreichend Wasser zugeleitet werden, werde der See «definitiv austrocknen», sagte die für Feuchtgebiete zuständige Abteilungsleiterin im iranischen Umweltministerium, Aresu Aschrafisadeh, am Dienstag der iranischen Nachrichtenagentur Insa. In diesem Fall gebe es «keine Hoffnung, dass er sich wieder erholt».

Laut Gesetz sei das Energieministerium dafür zuständig, dass dem See ausreichend Wasser zugeleitet werde, sagte Aschrafisadeh. Unter anderem wegen zurückgehender Regenfälle sei dies jedoch nicht geschehen. Die Abteilungsleiterin forderte die Einstellung sämtlicher Dammbau-Aktivitäten und einen Stopp der Landwirtschaft in der Umgebung.

Der Urmia-See liegt im Nordwesten des Iran nahe der Grenze zur Türkei. Gemäss einer UN-Konvention ist er als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung eingestuft. Der See war einst rund 5000 Quadratkilometer gross und damit der grösste im Mittleren Osten. Seit 1995 schrumpft er nach UN-Angaben. Auslöser sind steigende Temperaturen, geringere Regenfälle, Dammbau-Massnahmen und zu intensive Landwirtschaft.

Das allmähliche Austrocknen des Sees bedroht die Lebensräume von Garnelen, Flamingos, Rehen und Wildschafen. Laut Aschrafisadeh sind der südliche und der nördliche Teil des Sees inzwischen durch ausgetrocknete Gebiete voneinander getrennt, insgesamt ist der See nach ihren Worten nur noch rund 1000 Quadratkilometer gross.

2013 hatten der Iran und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) mit Unterstützung durch Japan ein Programm zur Rettung des Urmia-Sees gestartet. Zunächst konnte dessen Fläche mit Hilfe des Programms wieder vergrössert werden, angesichts einer anhaltenden Dürre in der Region geht seine Fläche inzwischen jedoch wieder zurück.

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