Israel: Wie erkläre ich dem Kind die schlimmen Nachrichten?
Die Bilder und Nachrichten aus dem Nahen Osten sind schwer zu ertragen – vor allem für Kinder. Wie Eltern ihren Nachwuchs nun gut begleiten können.
Soldaten mit grossen Gewehren, zerstörte Gebäude, Feuer und Rauch: Die Bilder aus dem Nahen Osten haben Wucht. Wie bei anderen Krisen fragen sich Eltern auch beim Hamas-Angriff auf Israel: Wie spreche ich am besten mit meinem Nachwuchs über die unbegreiflichen Dinge, die in der Welt passieren?
Fakt ist: Bilder und Nachrichten über Angriffe können Kindern stark belasten und verunsichern. Sie sorgen sich: Was, wenn ich selbst vom Geschehen betroffen sein könnte?
Kinder nicht alleinlassen
Die Initiative «Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht» rät Eltern daher, ihre Kinder nicht mit ihren Sorgen allein zu lassen. Worauf es ankommt: Altersgerecht und sachlich erklären, worum es geht.
Dazu gehört, sich nicht von den eigenen Gefühlen und Ängsten mitreissen zu lassen. Denn das kann Panik auslösen, wenn die Kinder schlussfolgern: Meine Eltern, die eigentlich auf mich aufpassen sollen, sind selbst schutzlos.
«Schau hin» rät Eltern ausserdem, auf wilde Spekulationen zu verzichten – das verunsichere die Kinder unnötig.
Wenn sich Realität und Fantasie vermischen
Und wie erklären Eltern die Geschehnisse altersgerecht? Je nach Alter interessieren den Nachwuchs oft unterschiedliche Aspekte. Klein- und Vorschulkinder entwickeln schnell grosse Ängste, weil sie Fantasie und Realität nicht immer gut trennen können, so die Medienexperten. Eltern sollten also vermitteln, dass sie alles tun, um sie zu schützen.
Bei Schulkindern hingegen stehen bei solchen Konflikten laut «Schau hin» oft auch moralische Fragen im Mittelpunkt, etwa zum Thema Schuld. Sie fragen, was wäre, wenn so etwas auch bei ihnen passiert. «Schau hin» rät Eltern, zu betonen, dass das relativ unwahrscheinlich sei. Für Schulkinder kann es hilfreich sein, ihre Gefühle in einem Bild oder einer Geschichte auszudrücken.
Gefühle ernstnehmen
Ganz unabhängig vom Alter gilt: Eltern sollten die Gefühle des Kindes ernstnehmen. Angst, Trauer und Wut sollten sie also nicht kleinreden, sondern nachfragen, was genau diese Emotionen verursacht.
Laut «Schau hin» kann schon das Wahrnehmen und das Interesse an Gefühlen tröstlich wirken.