Italien erinnert an ermordeten Mafia-Jäger
Politiker haben in Italien des tödlichen Anschlags auf den Anti-Mafia-Untersuchungsrichter Giovanni Falcone vor 29 Jahren nahe der Stadt Palermo gedacht.
«Wir wissen, dass es die Mafia immer noch gibt. Deshalb ist es notwendig, immer höchst wachsam zu bleiben», sagte Italiens Staatsoberhaupt Sergio Mattarella in einer Rede am Sonntag in Palermo. Die Mafia sei noch nicht besiegt und sie strecke ihre Arme in illegale und hinterhältige Aktivitäten aus, auch international, erklärte der 79-Jährige weiter.
Der Jurist Falcone war am 23. Mai 1992 zusammen mit seiner Frau und Leibwächtern bei einem Bomben-Attentat von der sizilianischen Mafia Cosa Nostra getötet worden. Die Mafia hatte die massive Explosion der 500-Kilo-Bombe damals auf der Autobahn in der Gemeinde Capaci verübt. Falcone war zu dieser Zeit das Gesicht im Kampf gegen die organisierte Kriminalität. Der Mord geschah in Folge von Verurteilungen zahlreicher Mafiosi in einer Reihe von Prozessen in den 1980er Jahren und Anfang der 1990er Jahre.
Falcones Arbeit sei massgeblich für die Schaffung der Anti-Mafia-Behörde gewesen, die das Herz im Kampf gegen die Mafia sei, sagte Italiens Innenministerin. In Italien agieren neben der sizilianischen Cosa Nostra, auch die Camorra aus der Region Kampanien und die kalabrische Mafia 'Ndrangheta. Gegen mutmassliche 'Ndrangheta-Anhänger läuft derzeit ein Maxi-Prozess in Süditalien mit Hunderten Angeklagten und Zeugen.