Italien schafft eigenes Universitätsministerium
Nach dem Rücktritt des Bildungsministers Lorenzo Fioramonti plant die italienische Regierung sein bisheriges Ressort in zwei Ministerien aufzuspalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die italienische Regierung will das Bildungsministerium in zwei Ministerien aufspalten.
- Nebst dem Schulministerium soll ein Universitätsministerium entstehen.
Die italienische Regierung wird nach dem Rücktritt des Bildungsministers Lorenzo Fioramonti dessen bisheriges Ressort in zwei Ministerien aufspalten. Neue Ministerin für die Schulen soll die bisherige Staatssekretärin im Bildungsministerium, Lucia Azzolina werden. Das sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte bei seiner Jahresend-Pressekonferenz am Samstag in Rom. Universitätsminister soll der Rektor der Universität «Federico II» in Neapel, Gaetano Manfredi, werden.
Fioramonti hatte Anfang der Woche nach der Verabschiedung des Staatshaushaltes 2020 seinen Rücktritt eingereicht. Aus seiner Sicht waren darin nicht genügend Mittel für die Bildung enthalten. Conte wies dies zurück. So habe seine Regierung die Gründung einer staatlichen Forschungsagentur beschlossen.
«Konfrontation tut der Regierung nicht gut»
Conte rief seine Koalition zur Einheit auf. «Konfrontation tut der Regierung nicht gut», sagte er. Zudem kündigte er einen «Marathonlauf» bis zu den nächsten Parlamentswahlen an, die regulär im Frühjahr 2023 anstehen.
Der parteilose Juraprofessor führt seit Anfang September eine Mitte-Links-Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten. Zuvor stand er an der Spitze einer Populisten-Koalition aus Sternen und rechter Lega. Diese zerbrach im August, Conte blieb Regierungschef.