Italienische Mafia klaut Touristen Luxusuhren auf Mallorca
Das Wichtigste in Kürze
- Die Camorra-Mafia entsendet aktuell Uhrendiebe in europäische Feriengebiete.
- Meistens sind die Gangster auf Mallorca, Ibiza und dem spanischen Festland unterwegs.
- Der Fokus liegt auf Personen, die Uhren im Wert von mehr als 20'000 Franken tragen.
In Spanien treibt zurzeit die italienische Mafia ihr Unwesen. Die Gangster begehen in verschiedenen Ferienorten Überfälle auf Besitzer von Luxus-Uhren.
Dabei entsendet die Camorra ihre Diebe oft auf Mallorca und Ibiza sowie in die beliebten Touristen-Regionen Barcelona und Marbella. Besonders begehrt sind die teuren Marken Rolex, Patek Philippe und Audemars.
Laut der spanischen Polizei sind die Banden meistens in Gruppen von vier oder fünf Personen unterwegs. In Italien werden die Täter mit falschen Pässen ausgestattet und über kleine Flughäfen oder Fähren in die Ferienorte entsendet.
«Manchmal bringen sie Roller mit, aber normalerweise mieten sie welche. Sie überkleben das Nummernschild mit einem Aufkleber, damit wir sie nicht verfolgen können», erklärt ein spanischer Polizist der «Mallorca Zeitung».
In Spanien angekommen sucht die neapolitanische Mafia ihre Opfer in Luxus-Läden und Restaurants auf. Zudem werden hübsche Frauen, ebenfalls aus Neapel, in exklusiven Nachtclubs auf reiche Männer angesetzt.
Reiche Urlauber werden innert Sekunden von der Mafia überfallen
Dort wird geprüft, wer eine teure Uhr hat. Einzige Auflage: Die Mafia-Bosse wollen, dass die Uhren mindestens 20'000 Euro kosten. Normalerweise würden sie aber Uhren im Wert von 100'000 Euro oder mehr stehlen.
Ist ein Opfer gefunden, wird die Bande per Handy gerufen. Der Diebstahl an sich ist eine Angelegenheit von wenigen Sekunden: Zwei Diebe nähern sich mit dem Roller dem Opfer, meist ein Tourist, und überfallen ihn.
Ist die Uhr entwendet, wird die Uhr auf der Fluchtroute an ein Auto mit Komplizen übergeben. So fällt es der Polizei schwer, eine Täterschaft nachzuweisen.
Besitzen Sie eine Luxus-Uhr?
Besonders teure Uhren werden sofort nach der Tat nach Neapel gebracht. Uhren unter 50'000 Euro tragen die Mafiosi bei der Ausreise meist selbst am Handgelenk. Die Ermittler vermuten, dass sie von der Camorra oft als Bezahlung oder Kaution zur Finanzierung von Drogengeschäften verwendet werden.