Anschlag

Italienische Neonazis sprachen über Anschlag auf Meloni

Keystone-SDA
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Italien,

Italienische Neonazis planten offenbar einen Angriff auf Ministerpräsidentin Meloni.

Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, beantwortet die Fragen der Journalisten während ihrer Pressekonferenz zum Jahresende. Vor rund zwei Monaten unterzeichneten Italiens ultrarechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Albaniens Regierungschef Edi Rama eine Absichtserklärung, die die Errichtung der Aufnahmezentren vorsieht. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

Die bei einer landesweiten Razzia zerschlagene italienische Neonazi-Gruppe namens «Werwolf Division» soll Medienberichten zufolge Anschlagspläne gegen Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehegt haben. Darüber hätten sich die Verdächtigen in angezapften Chats unterhalten. Dies meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Behörden.

Zu den Vorwürfen gegen die Verdächtigen der Zelle gehört demnach auch die «Vorbereitung schwerer Anschläge». Unter anderem gegen Meloni. In den Chats sprachen sie laut der Zeitung «La Repubblica» über einen Anschlag gegen «die Ministerpräsidentin», ohne jedoch den Namen Meloni explizit zu erwähnen.

Grossangelegte Aktion zur Festnahme von Terrorverdächtigen

Am frühen Morgen wurden zwölf mutmassliche Mitglieder der Gruppe in einer gross angelegten Aktion der Polizei festgenommen. Die Einsatzkräfte stellten bei Durchsuchungen Schusswaffen, Messer sowie rechte Propaganda sicher. Damit sollen sie einen Umsturz zur Errichtung eines autoritären Staates mit einer «arischen Ethnie» geplant haben, wie die italienischen Behörden mitteilten.

Den Festgenommenen wird in erster Linie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft in Bologna sprach von einer gut organisierten Zelle, die bereits in der Lage gewesen wäre, Anschläge zu verüben. Dies hätte mit sogenannten einsamen Wölfen geschehen sollen – also Einzeltäter, wie sie auch von islamistischen Terrorgruppen eingesetzt werden.

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Kommentare

User #3330 (nicht angemeldet)

Versteh ich nicht. Meloni ist ja auch rechts. Terror überall. In was für einer Welt leben wir.

User #1813 (nicht angemeldet)

Die Mitgliedschaft in Gruppen ist identitätsrelevant. Mindestens drei Prozesse sind im gegenwärtigen Zusammenhang von Bedeutung: Erstens, Gruppenmitgliedschaften und die Kommunikation innerhalb von Gruppen helfen, die Welt und uns selbst zu verstehen: Wir orientieren uns an den Meinungen, die in für uns wichtigen Gruppen geteilt werden. Zweitens, wenn wir uns mit Gruppen identifizieren, beeinflussen diese unser Selbstverständnis, unsere Identität: Wer wir sind, wird davon mitbestimmt, welchen Gruppen wir uns zurechnen und zugerechnet werden. Drittens, die relative Aufwertung der eigenen Gruppe gegenüber relevanten Vergleichsgruppen stärkt die an die Gruppe geknüpfte Selbstwertschätzung. Die Abwertung fremder Gruppen im Vergleich zur eigenen Gruppe ist selbstwertdienlich.

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