Jean-Claude Juncker bezeichnet Europa als die Liebe seines Lebens
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker tritt heute Samstag nach fünf Jahren im Amt zurück. Zum Abschied hinterlässt er nun eine Liebeserklärung.
Das Wichtigste in Kürze
- Jean-Claude Junker gibt am Samstag seinen Posten als EU-Kommissionschef ab.
- In einer Kolumne schaut er mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen fünf Jahre zurück.
Mit einer launigen Bilanz seiner Niederlagen und Erfolge hat sich EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker von den Europäern verabschiedet. «Es ist kein Geheimnis, dass Europa die grosse Liebe meines Lebens ist und immer bleiben wird.» Das schrieb Juncker am Freitag in einer Kolumne für das Portal Politico.
Schöne Erinnerungen und besondere Momente
«Die vergangenen fünf Jahre waren kein Picknick. Es gab schwierige Momente, die mir im Gedächtnis geblieben sind, und es gab sehr schöne Erinnerungen an sehr besondere Momente.»
Der 64-jährige Luxemburger gibt sein Amt am Samstag nach fünf Jahren ab. Nachfolgerin wird am Sonntag die CDU-Politikerin Ursula von der Leyen. Zum Abschied teilte Jean-Claude Juncker noch einmal etliche Anekdoten. So etwa, dass sein uraltes Nokia-Handy einst vom früheren französischen Präsidenten Jacques Chirac abgehört wurde.
Oder dass er auf Zypern genug Halloumi-Käse für den Rest seines Lebens aufgetischt bekommen habe. «Ich habe ihnen das nicht erzählt, aber ich bin kein grosser Fan dieses Gummizeugs», schrieb Juncker.
Auch schwierige Zeiten für Jean-Claude Juncker
Zu den schwierigen Zeiten zählte er die Griechenland-Krise 2015. Sowie auch die EU-kritischen Referenden in den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und schliesslich die britische Entscheidung zum EU-Austritt.
«In diesen Jahren habe ich mich oft wie Europas Familientherapeut gefühlt, der versuchte, jeden glücklich und an Bord zu halten». Dies meinte Juncker. Nun werde er früher ausscheiden als die Briten - was ihn nicht unglücklich mache. «Denn es bricht mir das Herz zu sehen, wie ein Mitglied unsere Union verlässt».
Klimaabkommen als Höhepunkt
Als Höhepunkte seiner Amtszeit strich er das Pariser Klimaabkommen von 2015 und den 60. Geburtstag der EU 2017 heraus. Ausserdem auch die Abschaffung der Handy-Roaming-Gebühren 2017. Als besonderes Kompliment sieht er die Namen, die ihm US-Präsident Donald Trump verliehe: «Tough cookie» (in etwa: harter Hund) und «brutal killer».
