Jesuit Klaus Mertes: Die Kirche gehöre «auf die Täterseite»
Der Jesuit Klaus Mertes sieht Mängel bei der Missbrauchsaufarbeitung der katholischen Kirche. Er plädiert nun für die Gründung einer unabhängigen Kommission.
Das Wichtigste in Kürze
- Mertes sieht Mängel bei der Aufarbeitung der Missbrauchsskandale der katholischen Kirche.
- Er setzt sich nun für die Gründung eine Unabhängige Kommission ein.
Der Jesuit Klaus Mertes sieht Defizite bei der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche und kritisierte Papst Benedikt XVI. Er selbst sorgte dafür, dass der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche 2010 öffentlich wurde.
Mertens kritisierte eine Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Umgang mit Missbrauchsfällen in seinem früheren Erzbistum München-Freising. Der Pabst entschuldigte sich gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs. Mertens meinte aber, das sei «viel zu wenig.»
Der 67-Jährige fordert, dass sich die Kirche dazu bekennt, «auf die Täterseite zu gehören». Die entscheidende Frage von Klaus Mertes: «Wie kann Missbrauch so lange stattfinden, ohne dass es jemandem auffällt oder jemand darüber spricht?», bleibt aus.
Mertens glaub, dass sich die Kirche selbst keine effektive Aufklärungsarbeit macht. «Eine unabhängige Person von hohem öffentlichen Ansehen», soll dem mit seiner Gründung der Kommission nachgehen,