Jetzt rechnen Österreicher nach FPÖ-Wahlschlappe mit Strache ab

Annina Häusli
Annina Häusli

Österreich,

Auch nach der Wahlschlappe zeigt Heinz-Christan Strache keine Einsicht. Die Wähler haben genug und lassen ihrer Wut in den sozialen Medien freien Lauf.

Heinz-Christian Strache
Heinz-Christian Strache verlässt die FPÖ, wie er Anfang Oktober an einer Pressekonferenz bekannt gab. Damit kam er einer Suspendierung der Partei zuvor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FPÖ hat eine riesige Wahlschlappe kassiert. Wähler geben Strache die Schuld.
  • In den sozialen Medien schreiben sich die (Ex-)Wähler den Frust von der Seele.

16,1 Prozent – so viele Stimmen erhielt die FPÖ bei den Wahlen in Österreich gestern Sonntag. Damit hat sie fast zehn Prozentpunkte eingebüsst und ist neu nur noch die drittstärkste Kraft im Parlament. Die historische Schlappe ist auf den Ibiza-Skandal um Heinz-Christian Strache zurückzuführen. Diese hat dem Politiker und auch der Partei massiv geschadet.

Einer, der dies nicht einsieht, ist Strache selbst. Wie die «Kronen Zeitung» schreibt, sieht dieser weiterhin einen «kriminell jahrelang aufgebauten Angriff gegen meine Person und die FPÖ» als Grund für die Wahlniederlage.

Die Wähler schreiben sich die Wut von der Seele

Die Wähler allerdings nehmen kein Blatt vor den Mund. In Kommentarspalten von Onlinezeitungen und der Facebook-Seite von Strache schreiben sie sich ihren Frust von der Seele. Es ist ein regelrechter Shitstorm, der sich unter einem von Strache geteilten Video nach den Wahlen entlädt.

«Sie und Gudenus haben die Partei fast zerstört und es ist wie immer die Gier nach Macht und noch mehr Macht und Geld!», lautet nur einer von mehreren Hundert Kommentaren unter einem Video von Strache. «Sie haben die FPÖ gross gemacht und gleichzeitig zerstört», schreibt ein weiterer Kommentierender.

Rücktritt von Strache wird gefordert

«Herr Strache hat die FPÖ verraten und geschadet und solange Strache und seine Frau nicht ausgeschlossen werden ist die FPÖ unglaubwürdig und unwählbar leider», schreibt sich ein Österreicher in Rage.

Auch in der Kommentarspalte der «Kronen Zeitung» muss sich Strache so einiges anhören. «Als Jahrzehnte-langer treuer FPÖ-Wähler erwarte ich ebenso den sofortigen bedingungslosen Rückzug des Ehepaares Strache aus der FPÖ.» Ein anderer schreibt: «Es tut mir leid, aber Strache hat nichts dazu gelernt!»

Und auch auf Twitter wiegen die Emotionen hoch. Viele fordern den Rücktritt Straches oder den Ausschluss des Politikers aus der Partei.

Schon die Anfeindungen innerhalb der Partei führten zu einem Eklat. Straches Frau Philippa verzichtet auf ihren Nationalratssitz.

Als Grund nannte sie die Anfeindungen gegen ihren Mann. Seine Parteikollegen würden ihm die alleinige Schuld am Niedergang der Partei geben. Sie wolle mit ihrem Verzicht ein Zeichen gegen die «Vernichtung des Rufes ihres Mannes» setzen.

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