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Joel (†6) getötet: Täter (14) lachte Mutter ins Gesicht

Anna-Lena Burkard
Anna-Lena Burkard

Deutschland,

In Pragsdorf (D) wurde der 6-jährige Joel erstochen im Gebüsch aufgefunden. Verdächtigt wird ein 14-Jähriger – der einst «beste Freund» von Joels Schwester.

Nahe der Stelle in Pragsdorf (D), wo Joel (†6) getötet wurde, gedenken Anwohner dem Bub. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte September wurde im deutschen Pragsdorf der 6-jährige Joel erstochen aufgefunden.
  • Am Dienstag kam es zur Festnahme eines 14-Jährigen, der als mutmasslicher Täter gilt.
  • Der Teenager sei «der beste Freund unserer grossen Tochter» gewesen, sagt Joels Vater.

Die deutsche Gemeinde Pragsdorf steht unter Schock: Mitte September wurde der vermisste 6-jährige Joel schwer misshandelt in einem Gebüsch aufgefunden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos – der Bub starb.

Mittlerweile steht fest: Joel wurde erstochen – Tatverdächtiger ist ein erst 14-Jähriger. Am Dienstag wurde der Teenager verhaftet. Joels Mutter Kathrin war dabei. Gegenüber RTL sagt sie: «Sie haben das sogar ein bisschen hinausgezögert, damit ich dabei sein kann.»

Sie kennt den Tatverdächtigen gut, wie sie zu «Bild» sagt: «Er ist bei uns ein- und ausgelaufen. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so in einem Menschen täuschen kann.»

Bei seiner Festnahme schockierte der 14-Jährige einmal mehr: «Ich habe ihm auch in die Augen geguckt. Diese Reaktion von ihm, wie er mir dreckig ins Gesicht gelacht hat. Aber wirklich dreckig ins Gesicht gelacht. Danach bin ich zusammengebrochen», so Kathrin gegenüber RTL.

Bester Freund der Tochter

Auch die Mutter des mutmasslichen Täters musste bei der Festnahme betreut werden. Zugleich kam es zu einer weiteren Durchsuchung, bei der etwa Kleidung beschlagnahmt wurde.

Till K., Vater des kleinen Joels, zeigt sich nach der Festnahme erleichtert: «Damit ist der erste Schritt in der Trauerphase gemacht. Das Kind kann endlich in Frieden gehen.» Darüber berichtet «Bild».

Dass der Teenager als Hauptverdächtiger gilt, kommt für K. nicht überraschend. Der 14-Jährige sei «zeitweise der beste Freund unserer grossen, 14-jährigen Tochter» gewesen. «Er brachte uns unsere Kinder manchmal nach Hause, nachdem sie gemeinsam auf dem Spielplatz waren.»

Mord oder Totschlag

Nach dem Tod seines Sohnes meint K.: «Vielleicht hätte man da früher reagieren müssen!» Denn der 14-Jährige fiel bereits zuvor durch aggressives Verhalten gegenüber Kindern im Ort auf.

Die Anwohner sind schockiert: «Uns macht fassungslos, dass ein 14-Jähriger der Täter sein soll», sagt eine Frau gegenüber der «Ostsee Zeitung». Dass der Teenager die Tat begangen haben soll, überrascht hingegen nicht: «Letztlich hat sich damit der Verdacht bestätigt, den alle im Dorf hatten», so ein Bewohner. Denn kurz, nachdem Joel gefunden worden war, sei die Wohnung des 14-Jährigen durchsucht worden.

Die Familien des getöteten Kindes und des Tatverdächtigen wohnen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Bisher schweigt der Tatverdächtige zu den Vorwürfen. Doch gebe es DNA-Spuren, die «mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dem 14-Jährigen» zugeordnet werden können.

Er soll psychiatrisch begutachtet werden, schreibt «Focus». Von dieser Einschätzung hänge ab, ob die Straftat als Totschlag oder Mord behandelt werde.

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