Festnahmen in Jordanien nach angeblichen Komplott

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Jordanien,

War in Jordanien eine Verschwörung im Gange? Dies berichtet die «Washington Post». Der Halbbruder des Königs soll unter Hausarrest gestellt worden sein.

Abdullah bin Al-Hussein
Jordaniens König Abdullah II. bin Al-Hussein während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Jordanien soll es zu einer angeblichen Verschwörung gekommen sein.
  • Der Halbbruder des Königs wurde unter Hausarrest gestellt.

In Jordanien ist Prinz Hamsa bin Hussein nach eigenen Angaben unter Hausarrest gestellt worden in Zusammenhang. Dies aufgrund einer angeblichen Verschwörung gegen König Abdullah II.

Die britische BBC veröffentlichte am späten Samstagabend ein Video, das der 41 Jahre alte Prinz aus seinem Arrest aufgenommen hatte. Dies soll dem Sender mit Hilfe seines Anwalts zugespielt worden sein.

Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen König Abdullah II. – seinen Halbbruder – und spricht von Festnahmen, Einschüchterung und Drohungen gegen Kritiker des Königs. Dessen Gegner wolle die unfähige und korrupte Regierung offenbar mit allen Mitteln mundtot machen.

20 Menschen wegen angeblichen Komplott festgenommen

Fast zeitgleich zur Wortmeldung des Prinzen hatte die «Washington Post» über die Festnahme von fast 20 Menschen berichtet. Dies in Zusammenhang mit einem angeblichen Komplott gegen König Abdullah II.

Dies schrieb die Zeitung unter Berufung auf einen hochrangigen Nahost-Regierungsvertreter, der über den Fall in Kenntnis gesetzt worden sei. Dabei gehe es um Ermittlungen zu einer «komplexen und weitreichenden» Verschwörung. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

könig abdullah bin hussein
Hier spricht der König von Jordanien am WEF in Davos. - Keystone

Jordanien ist ein Schlüsselpartner der USA im arabischen Raum. Es gilt im Vergleich zu einigen seiner regionalen Nachbarn als weitgehend stabil und sicher. König Abdullah II. regiert das Land seit 1999 und hat seine Führungsstärke in mehreren Krisen unter Beweis gestellt.

Prinz Hamsa sagt in dem Video, der Generalstabschef habe ihn am Samstagmorgen besucht. Er sei darüber informiert worden, dass er das Haus nicht verlassen und keinen Kontakt zur Aussenwelt haben dürfe. Seine Telefon- und Internetverbindung sei gekappt worden. «Ich bin nicht Teil irgendeiner Verschwörung oder ruchlosen Organisation oder Gruppe mit ausländischer Unterstützung», beteuerte der Prinz.

Hochrangige Männer «aus Sicherheitsgründen» festgenommen

Die Staatsagentur Petra berichtete lediglich, dass zwei hochrangige Männer und weitere Verdächtige «aus Sicherheitsgründen» festgenommen worden seien: Bassim Auadalla, ehemaliger Vorsitzender des Königlichen Gerichts, und Hassan bin Said, Mitglied der Königsfamilie. Petra berichtete zudem unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte, «gut informierte Quelle», dass Prinz Hamsa nicht festgenommen worden sei. Noch sei er unter Hausarrest gestellt worden.

Jordanien Todesstrafe
Blick auf die Altstadt der jordanischen Hauptstadt Amman. (Archivbild) - Keystone

Unterstützung für König Abdullah II.

Generalstabschef Jussif al-Hunaiti forderte Prinz Hamsa in einer Mitteilung auf, Handlungen zu unterlassen, die die Stabilität des Königreichs gefährden könnten. Der Prinz solle «Aktivitäten und Schritte beenden, die die Sicherheit und Stabilität Jordaniens untergraben». So verlangte er unter Verweis auf «umfassende Ermittlungen der Sicherheitsbehörden». Auch Al-Hunaiti dementierte, dass Prinz Hamsa unter Hausarrest gestellt worden sei.

prinz hamsa
Prinz Hamsa im August 1999. - AFP/Archiv

Unbestätigten Berichten zufolge wurde auch Prinz Hamsas Büroleiter Jassir Madschali festgenommen. Seine Nichte Basma schrieb bei Twitter, dass Madschali nach einer Razzia an einen unbekannten Ort gebracht worden sei.

Noch am Abend drückten andere arabische Länder ihre Unterstützung für König Abdullah II. aus. Saudi-Arabien erklärte, «alle Entscheidungen oder Schritte» vollständig zu unterstützen, die die Sicherheit und Stabilität Jordaniens wahrten.

Aus Ägypten, Bahrain, Kuwait sowie vom Golf-Kooperationsrat kamen ähnliche Erklärungen. US-Aussenamtssprecher Ned Price bezeichnete König Abdullah II. als «Schlüsselpartner» der USA, der die «volle Unterstützung» der Vereinigten Staaten habe.

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