Joschka Fischer warnt bei Caren Miosga vor Trump und Putin
Der ehemalige Grünen-Aussenminister Joschka Fischer sieht den Westen durch Putin und Trump bedroht und fordert Europas militärische Eigenständigkeit.

Der ehemalige Grünenpolitiker Joschka Fischer äusserte sich in der ARD-Sendung «Caren Miosga» besorgt über die Zukunft des Westens. Er sieht die Ära der transatlantischen Partnerschaft durch die Politik Donald Trumps bedroht.
«Trump zerstört mutwillig die Welt, in die ich hineingeboren bin», sagte Joschka Fischer laut «n-tv». Der 76-jährige Ex-Aussenminister kritisiert den US-Präsidenten scharf.

Dessen «Vertrauensbruch» gegenüber der Ukraine und die «Oligarchisierung» der USA gefährdeten die globale Ordnung. Europa müsse endlich erkennen, «dass wir allein sind und nur noch auf die eigene Stärke vertrauen" können, so Fischer.
Joschka Fischer sieht das Ende des Westens nahen
«Das war’s mit dem Westen», resümierte der Ex-Minister laut «Stuttgarter Zeitung». Die USA unter Trump hätten ihre Rolle als Schutzmacht aufgegeben.
Die Demütigung von Präsident Selenskyj im Weissen Haus markiere einen Wendepunkt. «Das ist ein offener Verrat an dem Kampf der Ukraine für Demokratie, für ihre Selbstständigkeits», so Fischer.
Europa müsse nun angesichts der US-Abkehr von gemeinsamen Werten zur globalen Macht werden, um sich vor Putin zu verteidien. Dafür brauche es eine «massive Aufrüstung» und die Zusammenführung wissenschaftlicher und finanzieller Ressourcen.
Kritik an der deutschen Verteidigung
Deutschland allein sei «zu klein», um Bedrohungen wie Putins «Revisionskriegen» zu begegnen. Das Land sei nicht wehrpflichtig, konstatierte Fischer düster.
Die Abschaffung der Wehrpflicht und die Auflösung der Kreiswehrersatzämter hätten die Bundeswehr geschwächt. Sein Appell: Europa müsse «absoluten Ernstfall» denken – und zwar jetzt.
Fischer werde den zukünftigen deutschen Kanzler Merz jedenfalls nicht für seine geplante USA-Reise beneiden und wünsche ihm «alles, alles Gute». Die «sehr chaotische Welt» erfordere eine neue Westbindung – ähnlich der Nachkriegszeit.