Journalistin in Tschetschenien angegriffen – Moskau ermittelt

Keystone-SDA
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Russland,

Die Journalistin Jelena Milaschina wurde in Tschetschenien von Unbekannten entführt und misshandelt. Die russischen Behörden ermitteln wegen Körperverletzung.

Jelena Milaschina tschetschenien
Die Journalistin Jelena Milaschina ist nach der Attacke in Tschetschenien von Kollegen nach Moskau gebracht worden. Uncredited/Novaya Gazeta Europe Novayagazeta.eu/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Journalistin Jelena Milaschina wurde entführt und misshandelt.
  • Auch der Anwalt Alexander Nemow ist der Gewalttat zum Opfer gefallen.
  • Die russischen Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen.

Am Dienstag wurde die Journalistin Jelena Milaschina von Unbekannten entführt und misshandelt. Die Tat ereignete sich in Grosny in Tschetschenien. Auch der Anwalt Alexander Nemow fiel der Gewalttat zum Opfer.

Die oppositionelle Investigativreporterin sei kahlgeschoren und mit einem grünlichen Desinfektionsmittel übergossen worden. Zudem seien ihr mehrere Finger gebrochen worden, berichtet die Menschenrechtsorganisation Memorial.

Gewalttat in Tschetschenien: Russische Behörden ermitteln

Währenddessen sollen die russischen Behörden die Ermittlungen wegen leichter bis mittelschwerer Körperverletzung aufgenommen haben. Dies teilte das russische Ermittlungskomitee am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit.

Milaschina und Nemow wolltenin Grosny der Urteilsverkündung für Sarema Musajewa beiwohnen. Die 53-jährige Ehefrau eines ehemaligen Richters war vergangenes Jahr aus der russischen Stadt Nischni Nowgorod nach Grosny verschleppt worden.

Von Kadyrow bedroht

Milaschina war bereits 2020 von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow mit dem Tod bedroht worden. Sie hatte kritisch über den brutalen Umgang mit der Bevölkerung in der Corona-Pandemie berichtet. Die Journalistin recherchiert seit Jahren in Tschetschenien.

Kadyrow führt die islamisch geprägte Republik im Nordkaukasus mit harter Hand. Bürgerrechtler beklagen immer wieder brutale Menschenrechtsverstösse, darunter Folter und Verfolgung.

In den 1990er Jahren führte das damals nach Unabhängigkeit strebende Tschetschenien zwei Kriege gegen Russland. Moskau schaffte es mit massiven Angriffen, die Kontrolle über die Region zurückzuerlangen.

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