Jugendlicher erschossen: Prozess gegen Polizisten gefordert
Nach dem Tod des 17-jährigen Nahel hat die Staatsanwaltschaft einen Prozess gegen den beteiligten Polizisten gefordert.

Wegen des Todes des 17-jährigen Nahel bei einer Polizeikontrolle in Frankreich fordert die Staatsanwaltschaft einen Prozess gegen einen der Polizisten. Dieser hatte bei dem Vorfall im Sommer 2023 einen tödlichen Schuss auf den Jugendlichen abgegeben. Nahels Tod hatte zahlreiche Proteste gegen Polizeigewalt und schwere Krawalle ausgelöst.
Der Polizist könnte nun wegen des Verdachts auf Tötung vor Gericht kommen, wie die Staatsanwaltschaft Nanterre mitteilte. Ob es aber tatsächlich zu einem Prozess kommt, entscheiden nun Ermittlungsrichter.
Nahel war Ende Juni 2023 von zwei Beamten kontrolliert worden, nachdem er mit dem Auto schnell auf einer Busspur gefahren war. Als der Jugendliche plötzlich wieder losfuhr, schoss einer der Polizisten. Der 17-Jährige starb.
Krawalle und Proteste erschüttern Frankreich
Nächtelang erschütterten im Anschluss Krawalle und Proteste Frankreich. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei.
Auch gegen den zweiten Polizisten wurde ermittelt – wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Tötung. Die Staatsanwaltschaft forderte, das Verfahren gegen ihn einzustellen.