Julen wurde in Malaga tot aus dem Erdloch geborgen
Grosse Trauer in Malaga. Nach 12 Tagen konnte der zweijährige Julen endlich aus seinem Schacht befreit werden. Für den Buben kommt aber jede Hilfe zu spät.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 13. Januar stürzte Julen in Malaga einen 110 Meter tiefen Schacht herunter.
- Tag und Nacht versuchte ein Rettungsteam den Zweijährigen zu befreien.
- Der Bub hat das Drama in Südspanien aber nicht überlebt: Julen wurde tot geborgen.
Nach 12 Tagen endlich die traurige Gewissheit: Julen (†2) ist tot. Der verunglückte Bub wurde heute in der Nacht auf Samstag endlich aus seinem Erdloch befreit – der Zweijährige überlebte das Martyrium aber nicht. Die Retter konnten nur noch die Leiche des Jungen bergen.
An der Pressekonferenz in Malaga spricht Regierungsmitglied Alfonso Gomez de Celis der Familie sein Beileid aus. «Ihr Schmerz ist unser Schmerz», sagt Celis. Danach dankt er den Einsatzkräften und den Menschen vor Ort für ihren Einsatz und ihre Unterstützung.
Nuestro agradecimiento a todos los que desde toda España y desde todos los ámbitos han dado lo mejor de sí mismos persiguiendo un sueño que por desgracia no pudo hacerse realidad. Vuestro ejemplo de esfuerzo, tesón y valor en la búsqueda de #Julen quedará para siempre pic.twitter.com/0BjQBmvzgp
— Guardia Civil (@guardiacivil) January 26, 2019
Julens Körper wurde um 1.25 Uhr in der früh leblos aus dem Erdloch geborgen. Drei Stunden später wurde der kleine Leichnam ins Spital überführt, wo in diesem Moment die Autopsie durchgeführt wird. Die Ärzte untersuchen, woran und wann genau der Bub gestorben ist. Es sei allerdings davon auszugehen, dass er bereits im freien Fall starb.
Seine Eltern werden von einem Psychologen-Team betreut.
Heute früh wurde das Loch, in dem Julen sein Leben verloren hat, mit einer 600 Kilo schweren Stahlplatte zugedeckt, sagt Celis. Warum die Rettung sich immer wieder verzögert hatte, bleibe weiterhin Gegenstand von Untersuchungen.
Tag und Nacht gesucht
Tag und Nacht hatten Einsatzkräfte versucht, das Kind aus seinem Gefängnis – der Brunnenschacht liegt 110 Meter tief im Boden – zu befreien. Der Zweijährige fiel am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern in das 25 Zentimeter breite Erdloch – und blieb in der Tiefe von 80 Metern stecken.
Bereits vor der Bergung des Buben war klar: Julens Überlebenschancen sind nur gering. Nebst dem Sturz in die Tiefe musste der Bub fast zwei Wochen ohne Essen und Trinken ausharren.
Bereits Stunden vor der Bergung tauchten mehr als Hundert Menschen an der Unglücksstelle auf, um fürJulen Mahnwache zu halten. Die Eltern des Bubens José Rosello und seine Mutter Vicky Garcia (beide 29) hielten sich dabei eng umschlungen.
Etliche katastrophale Fehler führten dazu, dass sich die Rettungsaktion massiv verzögerte. Zudem kämpften die Helfer mit dem unebenen, schwer zugänglichen Unglücksort am Hügel Cerro de la Corona sowie der Härte des Bodens. Selbst wenige Zentimeter vor dem Bub war erneut eine Mikro-Sprengung notwendig.