Heute Dienstag soll Julen (2) nach neun Tagen aus einem Erdloch in Malaga befreit werden können. Die Bohrung des vertikalen Rettungs-Tunnels ist abgeschlossen.
Rettungsarbeiten des zweijährigen Julen in Malaga, Spanien.
Rettungskräfte liefern einen Korb, mit dem der zweijährige Julen aus dem Schacht gerettet werden soll. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit neun Tagen läuft in Malaga die Suche nach Julen (2).
  • Der Bub ist in einen 107 Meter tiefen Brunnenschacht gestürzt.
  • Seit Montag ist die Bohrung eines Tunnels abgeschlossen – nun beginnt die Bergung.
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Am Montagabend um 21.30 Uhr meldeten die Rettungskräfte in Malaga, dass der in 60 Metern Tiefe parallel zum Brunnenschacht verlaufende Rettungs-Tunnel fertig gebort sei. Seit nun neun Tagen befindet sich der kleine Julen (2) im Schacht. Über Nacht wurde nun noch der letzte Schutt abgetragen und der Tunnel gesichert.

Schwere Maschinen in Malaga, wo Julen vor einer Woche verschwand.
Schwere Maschinen in Malaga, wo Julen (2) vor einer Woche verschwand. - dpa

Ob Julen noch lebt, ist unklar. Klar hingegen ist: Heute Morgen sollen die ersten Retter in einem Käfig in der vertikalen Tunnel herabgelassen werden – und von dort von Hand einen horizontalen Tunnel bis in den Schacht graben, in den das Kind gestürzt ist.

Acht Experten sollen hier zum Einsatz kommen, berichtet die spanische Zeitung «El País».

Lebt Julen noch?

Der Versuch, zu dem kleinen Kind vorzudringen, gestaltet sich nach wie vor extrem schwierig: Das Loch hat einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern und soll 107 Meter tief sein. Der Bub wird in 70 bis 80 Metern Tiefe vermutet.

Die Bohrung des Zugangs durch teils felsigen Boden dauerte viel länger als zunächst angenommen. Experten hielten es trotzdem nicht für ausgeschlossen, dass der Junge auch mehr als eine Woche nach dem Sturz lebend gerettet werden könnte. Wie komplex die Angelegenheit ist, zeigt das Video der spanischen Polizei auf Twitter.

Architekt bemängelt Vorgehen

Der spanische Architekt Jesús Flores Vila kritisiert die Vorgehensweise der Retter derweil scharf. «Was da in Totalan passiert, ist ein absolutes Chaos», so Vila. Es herrsche absolutes Chaos und die Dinge würden falsch laufen.

«Da sind Leute am Werk, die keine Ahnung haben, was sie tun», sagt Vila. Die Verantwortlichen seien schlichtweg überfordert.

Vila glaubt nicht, dass Julen noch lebt. «Irgendjemand wird sich dafür verantworten müssen, wenn eine Obduktion ergeben sollte, dass er am Mittwoch noch gelebt hat.»

Ein Regenbogen über den Rettungsarbeitern in Malaga.
Ein Regenbogen über den Rettungsarbeitern in Malaga. - dpa
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