Gleich soll Julen in Malaga aus Erdloch geborgen werden
Heute Dienstag soll Julen (2) nach neun Tagen aus einem Erdloch in Malaga befreit werden können. Die Bohrung des vertikalen Rettungs-Tunnels ist abgeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit neun Tagen läuft in Malaga die Suche nach Julen (2).
- Der Bub ist in einen 107 Meter tiefen Brunnenschacht gestürzt.
- Seit Montag ist die Bohrung eines Tunnels abgeschlossen – nun beginnt die Bergung.
Am Montagabend um 21.30 Uhr meldeten die Rettungskräfte in Malaga, dass der in 60 Metern Tiefe parallel zum Brunnenschacht verlaufende Rettungs-Tunnel fertig gebort sei. Seit nun neun Tagen befindet sich der kleine Julen (2) im Schacht. Über Nacht wurde nun noch der letzte Schutt abgetragen und der Tunnel gesichert.
Ob Julen noch lebt, ist unklar. Klar hingegen ist: Heute Morgen sollen die ersten Retter in einem Käfig in der vertikalen Tunnel herabgelassen werden – und von dort von Hand einen horizontalen Tunnel bis in den Schacht graben, in den das Kind gestürzt ist.
Acht Experten sollen hier zum Einsatz kommen, berichtet die spanische Zeitung «El País».
Lebt Julen noch?
Der Versuch, zu dem kleinen Kind vorzudringen, gestaltet sich nach wie vor extrem schwierig: Das Loch hat einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern und soll 107 Meter tief sein. Der Bub wird in 70 bis 80 Metern Tiefe vermutet.
Queremos acabar por hoy con un fuerte abrazo a todos los que siguen dando lo mejor de sí mismos, sin descanso ni desánimo, hasta encontrar al pequeño Julen en #Totalán #Málaga
— Guardia Civil (@guardiacivil) January 21, 2019
Sois #MuyGrandes
¡Ánimo! #ParaServirYProteger 📲 #062 pic.twitter.com/GRHFFP513l
Die Bohrung des Zugangs durch teils felsigen Boden dauerte viel länger als zunächst angenommen. Experten hielten es trotzdem nicht für ausgeschlossen, dass der Junge auch mehr als eine Woche nach dem Sturz lebend gerettet werden könnte. Wie komplex die Angelegenheit ist, zeigt das Video der spanischen Polizei auf Twitter.
Architekt bemängelt Vorgehen
Der spanische Architekt Jesús Flores Vila kritisiert die Vorgehensweise der Retter derweil scharf. «Was da in Totalan passiert, ist ein absolutes Chaos», so Vila. Es herrsche absolutes Chaos und die Dinge würden falsch laufen.
Mi agradecimiento infinito a todos los profesionales que han participado en los trabajos de la excavación y perforación de la galería vertical de 60 m de profundidad, que permite que nos encontremos más cerca de #Julen. Seguiremos trabajando sin descanso hasta llegar al final. pic.twitter.com/zwcfdo5cYc
— Angel García Vidal (@AngelGarciVidal) January 22, 2019
«Da sind Leute am Werk, die keine Ahnung haben, was sie tun», sagt Vila. Die Verantwortlichen seien schlichtweg überfordert.
Vila glaubt nicht, dass Julen noch lebt. «Irgendjemand wird sich dafür verantworten müssen, wenn eine Obduktion ergeben sollte, dass er am Mittwoch noch gelebt hat.»