Uno und IKRK sollen sich für die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener aus den Fängen Russlands einsetzen. Dazu rief am Dienstag in Genf ein Mitglied des ukrainischen Asow-Regiments auf, das in Mariupol Widerstand gegen die russische Armee geleistet hatte.
Ein russischer oder pro-russisch-separatistischer Soldat (links) führt einen Kämpfer des ukrainischen Asow-Regiments aus dem Stahlwerk in Mariupol ab. (Aufnahme vom 17. Mai 2022)
Ein russischer oder pro-russisch-separatistischer Soldat (links) führt einen Kämpfer des ukrainischen Asow-Regiments aus dem Stahlwerk in Mariupol ab. (Aufnahme vom 17. Mai 2022) - sda - KEYSTONE/EPA/ALESSANDRO GUERRA

Sergej Jurijowitsch rief dazu auf, weiterhin «Druck» auszuüben, um die russische Seite zur Freilassung der ukrainischen Kriegsgefangenen zu bewegen.

«Wir setzen unsere Arbeit fort», sagte Jurijowitsch am Dienstagabend auf der Place des Nations vor einigen Dutzend Demonstranten, darunter die Mitglieder des Nationalrats Laurence Fehlmann Rielle (SP/GE) und Nicolas Walder (Grüne/GE).

Laut Angehörigen von Gefangenen, die aus dem Stahlwerk in Mariupol im nun russisch besetzten Südosten der Ukraine evakuiert und in Russland festgehalten wurden, sollen noch immer rund 800 Ukrainer gefangen sein. Die in Genf Demonstrierenden prangerten die Misshandlungen und «unmenschlichen» Bedingungen an, denen diese Gefangenen ausgesetzt seien.

Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar den Befehl zum militärischen Überfall auf die Ukraine gegeben hatte, leisteten rund 2500 Kämpfer des Asow-Regiments etwa drei Monate, bis fast Ende Mai, Widerstand in dem weitläufigen Industriekomplex von Mariupol. Die Hafenstadt war zu der Zeit von russischen Truppen eingekesselt.

Nach ukrainischen Angaben ist Mariupol, die Universitätsstadt mit vor dem Krieg knapp einer halben Million Einwohnern, unterdessen zu 90 Prozent zerstört. Mindestens 20'000 Menschen sind bei den Kämpfen gegen die russischen Eindringlinge ums Leben gekommen.

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