Kardinal George Pell aus dem Beratungsgremium geworfen

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Italien,

Dem Kardinal George Pell wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Papst Franziskus zieht nun Konsequenzen und trennt sich von seinem Berater.

George Pell, Kardinal, kommt zu einer Pressekonferenz in den Vatikan.
George Pell, Kardinal, ist nicht mehr Teil des C9 im Vatikan. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der australische Kardinal George Pell ist in einem Missbrauchsskandal verwickelt.
  • Folglich entlässt Papst Franziskus Pell aus seinem Beratungsgremium.

Der wegen Missbrauchsvorwürfen belastete australische Kardinal George Pell gehört nicht mehr zum Beratungsgremium des Papstes. Der hochrangige Kirchenmann zähle nicht mehr zum Kreis der bisher neun beratenden Kardinäle (C9) von Franziskus, sagte Papstsprecher Greg Burke heute Mittwoch in Rom. Der Papst habe sich Ende Oktober schriftlich bei Pell und zwei weiteren Kardinälen, die dem Rat künftig nicht mehr angehören werden, für deren Arbeit bedankt. Als Grund führte er unter anderem «fortgeschrittenes Alter» an.

Unter den ausscheidenden Kardinälen ist auch der Chilene Francisco Javier Errázuriz, der in seiner Heimat im Zentrum eines Missbrauchsskandals stand.

Nummer drei im Vatikan soll pädophil sein

Pell wird in Australien Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen. Er streitet alle Vorwürfe ab. Er wurde im Juli vor zwei Jahren von seinem Amt als Finanzchef des Vatikans freigestellt – bisher wurde kein Nachfolger auf diesem wichtigen Posten ernannt. Pells Mandat endet automatisch im Februar 2019.

Der 77-Jährige galt als die Nummer Drei im Vatikan. Im Kardinalsrat sitzt auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx. Die freiwerdenden Posten würden nicht neu besetzt, so Burke.

Der Fall Pell bringt den Papst seit langem in Bedrängnis. Franziskus steht unter Druck, klare Kante beim Thema Missbrauch zu zeigen. Im Februar findet im Vatikan ein Gipfel zum Thema statt. Die Erwartungen sind hoch, dass es dabei nicht nur bei dem Bekenntnis zum Kampf gegen Pädophilie bleibt. Vielmehr fordern Opfer konkrete Taten, dass Missbrauch nicht mehr vertuscht wird und eine wirkliche Aufarbeitung stattfindet.

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