Katalanen-Chef Puigdemont bittet die Schweiz um Hilfe
Das Wichtigste in Kürze
- Wenige Stunden verbleiben bis das Ultimatum von Madrid verstreicht.
- Katalanen-Chef Carles Puigdemont bittet die Schweiz um Hilfe.
- Das Aussendepartement steht mit beiden Seiten in Kontakt.
Mit dem Ultimatum will der konservative spanische Regierungsschef Mariano Rajoy (62) wissen, ob sein Widersacher Carles Puigdemont (54) bei seiner Rede vor dem Regionalparlement die Unabhängigkeit erklärt hat oder nicht.
EDA steht in Kontakt mit beiden Seiten
Wenige Stunden vor Ablauf des Ultimatums bringt Puigdemont laut dem «Blick» die Schweiz ins Spiel. Gegenüber dem Boulevardblatt bittet er den Bundesrat, Spanien vor der Eskalation zu retten. «Die Schweiz hat eine lange und erfolgreiche Tradition als internationale Vermittlerin», sagt er.
Das Aussendepartement (EDA) in Bern stehe bereits mit beiden Seiten in Kontakt. Man wolle «eine Plattform für den Dialog» zwischen der spanischen Regierung und den katalonischen Behörden einrichten. Mehr wollte das EDA gegenüber dem «Blick» nicht verraten. Details könnten einen möglichen Meditationsprozess gefährden.
Puigdemont bereit ins Gefängnis zu gehen
Sollte der Katalanen-Chef sich dazu entscheiden die Region von Spanien am Montagmorgen loszulösen, dürfte die Regierung in Madrid in den nächsten vom Verfassungsparagrafen 155 Gebrauch machen. Das würde bedeuten, dass Katalonien unter Zwangsverwaltung gestellt würde und der Katalanen-Chef verhaftet. Laut Insidern geht dieser offenbar davon aus. Seiner Familie soll er gesagt haben, er sei bereit für die Demokratie und die Rechte des katalanischen Volkes ins Gefängnis zu gehen.