Die katholische Kirche in Deutschland bereitet sich auf ein Weihnachten in Zeiten der Coronakrise vor.
Weihnachten im Vatikan
Weihnachten im Vatikan - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bischof Bode: Raum der Kirche erweitern.
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Es würden derzeit auf allen Ebenen «enorme Überlegungen» angestellt, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, am Mittwoch in Fulda. Um trotz der Corona-Einschränkungen Weihnachten zu feiern, müsse der Raum der Kirche in die Städte und Orte hinein erweitert werden.

Vor allem die Gottesdienste an Heiligabend und Weihnachten zählen zu den am besten besuchten Gottesdiensten des Jahres. Bode sagte, in vielen Gemeinden gebe es kreative Ideen, wie Weihnachten trotz der Beschränkungen gefeiert werden könne. Er verwies darauf, dass zur kirchlichen Weihnachtszeit auch etwa das Martinsfest, die Adventszeit oder der Jahreswechsel zählen.

Bode sagte, die grossen Kirchen sollten in der Weihnachtszeit geöffnet sein, es könne auch draussen Gottesdienst gefeiert werden, «man nimmt ein bisschen Kälte in Kauf». Es solle viele kleine Gottesdienste geben, und es sollten Zeichen der Ökumene mit der evangelischen Kirche gesetzt werden. Er persönlich würde aber keine Weihnachtsgottesdienste in Stadien oder auf grossen Plätzen fördern. Er denke, «dass diese kleineren Einheiten dem Fest mehr entsprechen».

An Ostern waren die Kirchen auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie geschlossen geblieben. Ausserdem konnten Geistliche anders als üblich Sterbenskranke nicht immer vor ihrem Tod in Alten- und Pflegeheimen besuchen. Bode sagte, manche Priester hätten hier ihre Angst übertrieben. Er denke aber, dass die Kirche vorbereitet sei, sollten wieder stärkere Einschränkungen kommen.

Auf der Vollversammlung stand Mittwoch zwar die Coronakrise im Mittelpunkt, auf dem bis Donnerstag dauernden Bischofstreffen wird aber auch ein weiteres Mal über Entschädigungen für Missbrauchsopfer beraten. Die von Missbrauchsopfern der katholischen Kirche gegründete Initiative Eckiger Tisch kritisierte die bekannt gewordenen neuen Entschädigungsangebote der deutschen Bischöfe als kleinmütig.

Der Sprecher des Eckigen Tischs, Matthias Katsch, sagte im Deutschlandfunk, die Bischofskonferenz sei zurückgerudert und spreche nicht mehr von Entschädigung und Schmerzensgeld, sondern nur noch von einer Anerkennung. Das sei eine «Finte». Die Bischöfe fielen hinter bereits Erreichtes zurück.

Missbrauchsopfer starteten deshalb eine Petition an den Bundestag. Darin wird eine Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission auf gesetzlicher Basis gefordert, weil trotz verschiedener Bemühungen die Verantwortlichkeiten für die Missbrauchstaten nicht wirklich aufgeklärt worden seien.

Das Parlament solle sich als «ehrlicher Makler» an die Seite der Betroffenen stellen, es dürfe zu keiner erneuten Demütigung durch einseitig von der Kirche verkündete symbolische Beträge kommen. Die Petition regte ein «Opfergenesungswerk» an, das dauerhaft einen Beitrag für die Gesundung der Opfer leistet und auch beispielgebend für den Umgang mit anderen Opfergruppen werden könne.

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